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79102 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Es waren Jahre des Aufbruchs und der Rebellion: Notstandsgesetze, das Fehlen einer starken Opposition und eine erstarrte Gesellschaft waren wesentliche Ursachen für die Bildung der Außerparlamentarischen Opposition (APO) – aber auch die immer noch mangelhafte Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit. Diesem Umbruch der Bundesrepublik folgten in den 1970iger Jahren Prozesse der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Modernisierung. Auch in Freiburg, das ja letztes Jahr sein 900järiges Bestehen feierte und die linken und sozialen Bewegungen dieser Zeit vergessen hatte.
Neben den Friedens- und Umweltgruppen entwickelte sich zunehmend eine internationalistische Bewegung mit vielen Aktiven in Freiburg. Das iz3w, die bundesweit agierende Brasilien Initiative, die Wiwili- Gruppe oder Vereinigungen, die zu Bolivien, Chile und anderen Ländern arbeiteten und teilweise noch heute existieren, trafen sich regelmäßig. Den Aktivitäten zu Whyl und dem Kampf gegen die Atomkraft schlossen sich immer mehr Menschen an. Aus Radio Grünes Fessenheim wurde Radio Dreyeckland, ein Freies Radio, aber zunächst noch illegal. Die neue Öffentlichkeit verlangte nach alternativen Medien. Es entstanden die Stadtzeitung, „links unten“, eine lokale Gruppe zur Gründung der TAZ oder auch das Kommunale Kino. Sie alle brauchten Räume, die oftmals durch Initiativen entstanden wie die FABRIK, die Gretherfabrik, der Buchladen Jos Fritz u.a. mehr. Es gab viele Gruppierungen zu politischen und sozialen Problemen und mit zunehmenden Mangel an günstigem und sozialem Wohnraum folgten die „Häuserkämpfe“. Dreisameck und Schwarzwaldhof waren bundesweit bekannt. An der Freiburger Universität gab es heftige Auseinandersetzungen zu einer neuen Form der Lehre oder gegen ein neues Hochschulrahmengesetz. Neben den dominierenden K- Gruppen gewann eine neue „Undogmatische Linke“ schlagartig an Zustimmung. Insbesondere bei den Philosophischen Fakultäten die FAUST. Und überall war die Rolle der Frau in der Gesellschaft eine wichtige gesellschaftliche Auseinandersetzung. Viele aus diesen Gruppierungen und Initiativen fanden sich dann in den 1980iger Jahren zusammen und bauten die Partei Die Grünen als Alternative zum traditionellen Parteiensystem mit auf.

Wilfried Telkämper wird mit einem kurzen Überblick in diese Zeit einführen. Jürgen Grässlin stellt die damalige Friedensbewegung vor. Regina Maier (Mietshäuser Syndikat) und Günter Rausch werden zu den sozialen Bewegungen und Häuserkämpfen damals und heute diskutieren. Wir wollen Erfahrungen gemeinsam mit dem Publikum diskutieren.
Moderation: Clemens Back

Vorträge und Diskussion
Type of Event

Wir sind noch lange nicht fertig

Veranstaltungsreihe zu sozialen Widerstandsbewegungen in Freiburg und der Region
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