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Mi, 23.04., 19 Uhr
Tischgespräch
Kapitalismuskritik
mit Gruppe Gesellschaftskritik Freiburg

So hätten sich utopische Science-Fiction-Fans vergangener Tage die Welt im dritten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends vermutlich nicht vorgestellt:
Trotz modernster Anbaumethoden verhungern auch im Jahr 2025 weltweit täglich tausende Menschen; in Deutschland sind allein 1,6–2 Millionen Menschen auf die Ausgabe abgelaufener Lebensmittel durch Tafeln angewiesen, Tendenz steigend.
Vom Burnout bis zur kaputten Wirbelsäule – ernsthafte psychische und körperliche Erkrankungen sind auch in einer hoch-technisierten Arbeitswelt an der Tagesordnung – während in vielen Ländern der Dritten Welt öfters ganze Minen oder Fabrikhallen über den Köpfen der darin Arbeitenden zusammenkrachen. Künstliche Intelligenz und Robotik entwickeln sich vielleicht tatsächlich so kühn wie in den Zukunftsromanen und -filmen von früher; aber es erwartet eigentlich niemand, dass KI und Automaten, die den Menschen ja Arbeit abnehmen, die Arbeitszeit tatsächlich verkürzen oder angenehmer gestalten. Viel eher werden sie zu mehr Gehetze und Kontrolle auf der einen und zu mehr Arbeitslosigkeit auf der anderen Seite führen. Zufall sind die beschriebenen Zustände nicht. Auch haben sie ihre Ursache nicht in der Gier Einzelner, nicht in verfehlter Politik und sie sind auch kein Naturschicksal: Armut und ein ruinöses Arbeitsleben haben System, sie sind notwendiges Resultat der kapitalistischen Produktionsweise.
Die Gruppe Gesellschaftskritik möchte das begründen, diskutieren und lädt dafür zum Tischgespräch.

Mit dem Tischgespräch, einem neuen Format, das als Veranstaltungsreihe im Rahmen der Ausstellungen des Kunstvereins angelegt ist, werden schwerpunkthaft Inhalte, Themen und Kontexte der gezeigten künstlerischen Arbeiten zugänglich gemacht, befragt und erweitert: Die Ausstellung ist Anlass, Fragen zu stellen und was als gesetzt gilt, anzweifeln zu dürfen, Begegnung, Denkanstoß sowie Teilhabe zu erzeugen und gemeinsames Verlernen zu erproben.
In der Ausstellungshalle wird eine Arbeitsstation geschaffen und Expert*innen und Kollektive aus unterschiedlichsten Bereichen eingeladen, um gemeinsam mit den Teilnehmer*innen gesellschaftspolitische Fragestellungen über die Ausstellung und den Ausstellungsraum hinaus zu verhandeln. Themen, die die aktuelle Ausstellung Was weitergeht (05.04.–18.05.2025) aufwirft, sollen in den kommenden Wochen an drei Terminen weitergedacht und die Verstrickungen der Ausstellungsbesucher*innen und des Ausstellungskontexts thematisiert werden.

Weitere Termine in der Reihe:

Mo, 28.04.2025, 18 Uhr
Tischgespräch
Machtstrukturen
mit Joanne Rodriguez

Mo, 05.05.2025, 18 Uhr
Tischgespräch
Mensch Sein
mit Isabelle Ihring


Die Teilnahme ist kostenfrei.

Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung Was weitergeht
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