Regie: Ken Loach Buch: Paul Laverty Kamera: Barry Ackroyd Musik: George Fenton Darsteller: Cillian Murphy, Pádraic Delaney, Liam Cunningham, Orla Fitzgerald Produktion: GB/F/IR, 2006 Länge: 127 min. Fassung: DCP, En. OmU
Das Ende des Ersten Weltkriegs bedeutete für viele Gesellschaften kein Ende der Gewalt. Am Beispiel Irlands lässt sich dies beispielhaft beleuchten: In Irland brodelt es seit Langem, viele Iren wollen die Unabhängigkeit. Schon während des Ersten Weltkriegs war es zu schweren Auseinandersetzung mit der britischen Verwaltung gekommen, die die Insel keinesfalls abgeben wollen. Mit Billigung der Regierung in London gehen die paramilitärischen Black and Tans brutal gegen mutmaßliche Anhänger der irisch-nationalistischen Sinn Féin und der IRA vor. Als diese in einem kleinen Ort einen jungen Iren wegen einer Nichtigkeit zu Tode prügeln, ist das für den jungen Arzt Damien (CM) der Grund, sich seinem Bruder anzuschließen, der in der IRA gegen die Briten kämpft. Die Dynamik von Krieg und Revolution, die viele Gesellschaften am Ende des Ersten Weltkriegs prägte, schildert Ken Loach präzise anhand der Geschichte zweier Brüder, die gemeinsam gegen die Briten kämpfen. Doch Loach zeigt auch, was viele heroischen Narrative ausblenden: Als die Briten abziehen, hinterlassen sie ein gewaltiges Vakuum – und darüber, wie man es zu füllen hat, entbrennen nun neue Konflikte zwischen den Iren. Und die beiden Brüder stehen auf einmal auf verschiedenen Seiten... Für The Wind that Shakes the Barley gewann Ken Loach 2006 die Goldene Palme in Cannes.