Dialektik, der »methodisch ausgebildete Widerspruchsgeist« (Goethe, Hegel), ist die Aufklärung »unbewusster« gesellschaftlicher Verhältnisse im Interesse der Verwirklichung eines »vernünftigen Zustands« (F. Engels) durch »revolutionäre Praxis« (Marx). Weil die dialektische Theorie der Gesellschaft selbst jenen Verhältnissen zugehört und nicht schon darüber hinaus ist, antizipiert sie jenen Zustand nicht »dogmatisch«, sondern entdeckt durch theoretische und praktische »Kritik der alten Welt die neue« (Marx). Gerade um der Utopie einer »Versöhnung der Menschheit mit der Natur und mit sich selbst« willen (Engels) entsagt die dialektische Theorie der Konstruktion des utopischen Zustands: um »Glück« zu verwirklichen, wird das »Unglück« aufgeklärt (Marx).

Der Zusammenhang von Dialektik und Praxis wird in drei Stufen entwickelt. Am Anfang steht eine Skizze über Aufklärung und utopisch gerichtete Praxis in der klassischen griechischen Philosophie. Der Schwerpunkt liegt dann in der Darstellung des revolutionären Gehalts der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie. Am Ende wird der Verfall von theoretischer und praktischer Kritik im Marxismus nach Marx angedeutet.

Es spricht Gerhard Stapelfeldt (Hamburg), der bis 2009 als Soziologie-Professor an der Uni Hamburg lehrte. Er ist Autor mehrerer Bücher im ça ira-Verlag, unter anderem von Aufstieg und Fall des Individuums. Kritik der bürgerlichen Anthropologie und der dreibändigen Reihe Der Geist des Widerspruchs. Studien zur Dialektik. Um 19 Uhr im Büro des ça ira-Verlages, Günterstalstr. 37, im Hinterhof.

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