Zu Gast: Regisseur Hans A. Guttner
Obwohl die so genannten „GastarbeiterInnen" der ersten Generation die deutsche Gesellschaft nachhaltig veränderten, gerieten sie bis in die 1990er Jahre hinein kaum in den Blick des Filmschaffens. Zum Tag der deutschen Vielfalt zeigen wir zwei besondere Filme von Hans A. Guttner.
Alamanya Alamanya – Germania Germania (Kurzfilm)
Regie: Hans A. Guttner | mit: Franco Biondi, Aras Ören, Yüksel Pazarkaya | D 1979 | DF | 22 Min
Hans A. Guttners Dokumentarfilm ist einer der frühesten Versuche, sich mit der Innensicht der in Deutschland lebenden ArbeitsmigrantInnen cinematographisch auseinanderzusetzen. Der Film kombiniert Bilder vom Alltag der ArbeitsmigrantInnen mit Texten der sogenannten „Gastarbeiterliteratur“. Ein außergewöhnliches filmhistorisches Dokument über Migration, das von der Kraft der Bilder und Gedichte lebt.
Familie Villano kehrt nicht zurück
Regie: Hans A. Guttner |D 1981 | OmU | 110 Min
„Familie Villano kehrt nicht zurück“ ist Teil einer fünfteiligen Filmreihe (Europa – ein transnationaler Traum) Hans A. Guttners, die dokumentiert, welche politischen, menschlichen und sozialen Folgewirkungen die Arbeitsimmigration der letzten Jahrzehnte mit sich brachte. Aus der Innenperspektive der Beteiligten erzählen diese Filme von enttäuschenden Grenzüberschreitungen, von der Suche nach einer neuen Heimat, von versuchten Annäherungen und wahrgenommenen Entfremdungen, von einem Leben zwischen Selbstbehauptung und Assimilation. Der poetische Kurzfilm „Alamanya Alamanya – Germania Germania“ kombiniert Bilder vom Alltag der ArbeitsmigrantInnen mit Texten der sogenannten „Gastarbeiterliteratur“.
Der preisgekrönte Dokumentarfilm „Familie Villano kehrt nicht zurück“ widmet sich dem Alltag einer italienischen Großfamilie, die nach fünfmaliger Rückkehr in ihre Heimat – in ein kleines Dorf bei Neapel – beschlossen hat, in Deutschland zu bleiben. Der Film macht deutlich, wie es zu ihrer Entscheidung kam; er zeigt, mit welchen Problemen sie zurechtkommen müssen, was es bedeutet, wenn man als „Ausländer“ unter Deutschen lebt auf Dauer: hier wohnt, arbeitet, lernt, aufwächst.
Der Film ist „behutsam und geduldig, ohne aufdringliche Fragen, die Bekenntnisse erzwingen, ohne anklagend-belehrenden Kommentar, der den Zuschauer bekehren will“. (Frankfurter Rundschau)
In Kooperation mit dem Centro Culturale Italiano, dem E-WERK Freiburg und dem Wahlkreis 100%.
Eintritt: 7 Euro