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KTS - Kulturtreff in Selbstverwaltung (KaTS)

Basler Straße 103
79100 Freiburg im Breisgau
Deutschland

English version below

CN siehe Ende des Aufrufs

CN: Polizeigewalt im ersten Abschnitt
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Im April 2023 ging ein Video viral, das von mdr Investigativ veröffentlicht wurde. Zu sehen ist, wie Polizeibeamt*innen in Berlin bei eine*r bereits gelösten Aktivist*in der Letzten Generation Schmerzgriffe anwenden. Die Person schreit vor Schmerzen, während sie am Kiefer über die Straße gezogen wird, dann sackt sie auf dem Boden in sich zusammen, woraufhin ihm die Beamt*innen Arme und Beine verdrehen (vgl. Frankfurter Rundschau 2023). Auch im Fall der Räumung von Lützerath im Januar 2023 gab es einen massiven Einsatz von Polizeigewalt. Im Gespräch mit dem WDR spricht der Polizeiwissenschaftler Tom Feltes in Bezug auf die Räumung Lützeraths von eindeutigen Grenzüberschreitungen der Polizei: „Es sah aus, als sollten [die De- monstrierenden] dazu gebracht werden, das Gelände zu verlassen, aus Angst davor, Opfer von Polizeigewalt zu werden“ (Neumayer 2023).
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Ende der CN

Derartig brutales Vorgehen wird im Zusammenhang mit Protesten der politischen Linken insbesondere in den letzten Jahren immer wieder öffentlich und führt zu Diskussionen über Verhältnismäßigkeit und die Befugnisse der Polizei. Selten wird jedoch die Frage gestellt: Was heißt dieses Vorgehen eigentlich für die Betroffenen Aktivist*innen? Welcher psychische Druck, wie Feltes ihn anspricht, ergibt sich aus Erlebnissen wie dem, der Aktivist*innen in Berlin und anderswo?
Zwischen Ende 2023 und Anfang 2024 haben wir drei Menschen aus verschiedenen linkspolitisch-aktivistischen Kontexten interviewt, die sich selbst als betroffen von Polizeigewalt und psychischer Belastung empfinden. Dabei stand und steht im Fokus, die Perspektiven der Betroffenen sichtbar(er) zu machen und aus Erfahrungen zu lernen. Wir haben uns gefragt, wie wir uns als von Polizeigewalt und Repression betroffene Bewegung gegenseitig unterstützen können, erlebtes zu verarbeiten und zu bewältigen. Welche Umgangsstrategien haben sich als hilfreich herausgestellt und wie können wir besser verstehen, welche unterschiedlichen Konsequenzen das Erfahren von Polizeigewalt bedeuten kann?
In Verknüpfung mit verschiedenen Theorien haben wir versucht mögliche Antworten auf ein paar dieser Fragen zu finden und freuen uns die Ergebnisse vorstellen zu können und gemeinsam ins Gespräch zu kommen.

CN:
Wir werden an einigen Stellen des Vortrages Abschnitte aus den Interviews mit den Teilnehmer*innen zitieren, da wir es für wichtig halten die Worte der Betroffenen so unverändert wie möglich wiederzugeben. Auch deshalb wollen wir ausdrücklich auf die Content Note aufmerksam machen:
- Polizeigewalt (teils genauere Beschreibungen)
- Sexualisierte Gewalt (Erwähnung)
- Psychische Belastung (teils genauere Beschreibungen)

Bitte achtet auf euch und wendet euch an das Awareness-Team vor Ort, solltet ihr vor, während oder nach der Veranstaltung Bedarf haben.

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English version:

TLDR: Lecture and discussion about police violence, the associated psychological stress and possible coping strategies.
CN see end of text

CN: Police violence in the first section
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In April 2023, a video published by mdr Investigativ went viral. It shows police officers in Berlin using pain grips on an activist of the Letzte Generation who has already been detached from the asphalt. The person screams in pain while being dragged across the street by the jaw, then collapses on the ground, afterwards the officers twist his arms and legs (see Frankfurter Rundschau 2023). The Lützerath eviction in January 2023 also involved massive use of police violence. In an interview with WDR, police scientist Tom Feltes spoke of clear violations of boundaries by the police in relation to the eviction of Lützerath: ‘It looked as if [the demonstrators] were being made to leave the area for fear of becoming victims of police violence’ (Neumayer 2023).
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End of the CN

Such brutal behaviour has been publicised time and again in connection with protests by the political left, particularly in recent years, and has led to discussions about proportionality and the powers of the police. However, the question is rarely asked: What does this approach actually mean for the activists concerned? What psychological pressure, as Feltes refers to it, results from experiences like those of the activists in Berlin and elsewhere?
Between the end of 2023 and the beginning of 2024, we interviewed three people from different left-wing political and activist contexts who consider themselves to be affected by police violence and psychological stress. The focus was and is on making the perspectives of those affected (more) visible and learning from their experiences. We asked ourselves how we, as a movement affected by police violence and repression, can support each other in processing and coping with what we have experienced. Which coping strategies have proven to be helpful and how can we better understand the different consequences of experiencing police violence?
In combination with various theories, we have tried to find possible answers to a few of these questions and look forward to presenting the results and entering into dialogue together.


CN:
We will quote sections from the interviews with the participants at some points in the presentation, as we consider it important to reproduce the words of those affected as faithfully as possible. This is another reason why we want to expressly draw attention to the content note:
- Police violence (more detailed descriptions in some cases)
- Sexualised violence (mention)
- Psychological stress (more detailed descriptions in some cases)

Please take care of yourselves and contact the awareness team on site if you feel the need to do so before, during or after the event.
 

Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe "No Justice! No Peace" - Eine Veranstaltungsreihe zur politisch motivierten Justiz und Polizeigewalt" der Roten Hilfe OG Freiburg & des KTS Infoladens

Vortrag und Gespräch über Polizeigewalt, die damit verbundene psychische Belastung und was mögliche Umgangs- und Bewältigungsstrategien sein könnten.
Type of Event
Organization