Findus saß von 2021 bis 2023 über zwei Jahre in baden-württembergischen Knästen.
Grund für die Haftstrafe gegen den Stuttgarter Antifaschisten und Revolutionär war eine Vielzahl an Vorwürfen, die im Zusammenhang mit politischen Aktivitäten stehen: Mit dem Widerstand gegen Naziaufmärsche und AfD’ler, mit einer Hausbesetzung als Teil des Kampfes gegen den Stuttgarter Mietenwahnsinn, mit einer Demonstration in Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung u.v.m.
Sowohl vor Gericht, als auch im Knast blieb die Verteidigung dieser politischen Kämpfe und die Aufrechterhaltung seiner politischen Identität als Revolutionär die wesentliche Orientierung für Findus. Genoss:innen aus der Bewegung organisierten dazu eine kontinuierliche Solidaritätsarbeit, die zugleich seine politische Verbindung nach außen war.
In den zwei Jahren Knast meldete Findus sich immer wieder mit Statements zu politischen Ereignissen oder Grußbotschaften an Genoss:innen zu Wort, schloss sich mit anderen Gefangenen zusammen, um öffentlichen Druck gegen die unhaltbaren Anstaltszustände aufzubauen, konfrontierte Faschisten und beteiligte sich an einem Solidaritäts-Hungerstreik. Wenig verwunderlich, dass er schnell zum Dorn in den Augen der Anstaltsleitungen wurde, die mit ständigen Repressalien und Schikanen, wie dem Vorenthalten von Büchern und Briefen, Absonderungshaft, Zellendurchsuchungen und Besuchsverboten gegen ihn vorgingen.
In der Veranstaltung wird Findus von seinen politischen und persönlichen Erfahrungen mit der Situation im Knast berichten. Wie kann man auf diesem Terrain politisch agieren und Teil der Bewegung bleiben? Was gibt Halt und Kraft? Wie war das Verhältnis zu den Mitgefangenen? Außerdem wollen wir einen Einblick in die Soli-Arbeit geben: Welche Ebenen und Elemente waren wichtig, wie reiht sich das Verfahren in die verhältnismäßig starke Repression gegen Linke in Stuttgart ein? Welche Bedeutung hat die Auseinandersetzung mit dem Thema Knast in der linken und revolutionären Bewegung? Um nicht allein beim Abwehrkampf gegen Repression und auf dem Terrain der Gegenseite stehenzubleiben, wollen wir den Nachmittag darüberhinaus gerne nutzen, um mit euch auch über die Bedeutung des Kampfes auf der Straße für revolutionäre Politik zu diskutieren.
Küfa ab 18 Uhr
Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe "No Justice! No Peace" - Eine Veranstaltungsreihe zur politisch motivierten Justiz und Polizeigewalt" der Roten Hilfe OG Freiburg & des KTS Infoladens
