Radikale Demokratietheorien eröffnen ein pluraleres Verständnis des Politischen als herkömmliche liberaldemokratietheoretische Perspektiven. Anhand eines Artikels aus Isabell Loreys 2020 erschienenen Monographie „Demokratie im Präsens. Eine politische Theorie der Gegenwart“ wollen wir uns mit den politisch-theoretischen Implikationen eines partizipativ ausgerichteten Demokratieentwurfs beschäftigen.
Inmitten der Krisen und Bedrohungen der liberalen Demokratie entwickelt Isabell Lorey eine Demokratie im Präsens, die politische Gewissheiten ebenso aufbricht wie lineare Vorstellungen von Fortschritt und Wachstum. Mit ihrer queer/feministischen politischen Theorie formuliert sie eine grundlegende Kritik an maskulinistischen Konzepten von Volk, Repräsentation, Institution und Multitude. Und sie entfaltet einen originellen Begriff von präsentischer Demokratie, der auf Sorge und Verbundenheit, auf der Unhintergehbarkeit von Verantwortlichkeiten beruht – und ohne vergangene Kämpfe und aktuelle Praktiken sozialer Bewegungen nicht zu denken ist
Es wird kein politisch-theoretisches Vorwissen vorausgesetzt, ein Interesse am Lesen eines komplexeren Textes ist jedoch vonnöten. Der Text wird vorab bei Anmeldung per Mail zur Verfügung gestellt!
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