77 Jahre sind vergangen, seit am 8. Mai 1945 die finsterste und verbrecherischste Epoche der deutschen Geschichte endete. Doch während wir seit Jahren ein bedrohliches Wiedererstarken faschistischer und anderer rechtsextremer Gruppierungen und Parteien erleben, sind von den die Menschen, die die Gräuel des NS-Regimes erlebt und überlebt haben, nur noch wenige unter uns.
In dieser Situation initiierte Esther Bejarano, Überlebende des KZ Auschwitz und langjährige Ehrenvorsitzende der VVN-BdA, die Kampagne, dass der 8. Mai als Tag der Befreiung auch in Deutschland zum offiziellen Feiertag werden müsse: Zur steten Mahnung an die Opfer der Verbrechen der Nazis gegen die Menschheit und als Auftrag, dafür zu sorgen, dass der Faschismus nie mehr und nirgendwo an die Macht gelangt. Bei ihrem letzten Auftritt in Freiburg sagte sie, dass sie singen wolle, „bis es keine Nazis mehr gibt“. Da war sie 94 Jahre alt. Zwei Jahre später starb sie; seit Juli 2021 ist ihre Stimme verstummt. Ihr Anliegen lebt indessen weiter. Und wir, die wir sie und die anderen Zeitzeugen noch persönlich kannten, wollen ihre Erfahrungen und ihr Vermächtnis weitergeben. Und gleichfalls gegen Rechts ansingen.
Anders als in den vergangenen Jahren planen wir am Sonntag, 8. Mai 2022 deshalb keine große Kundgebung am antifaschistischen Mahnmal, sondern laden ab 18.30 Uhr zu einer Veranstaltung in die Alemannische Bühne ein: „Kultur wider das Vergessen“ lautet der Titel des Abends mit einem breit gefächerten Programm, das unser Mitglied, der Staufener Liedermacher Wolfgang Gerbig (Woger) zusammengestellt und organisiert hat. Teilnehmende sind außer den Liedermachern Jan Degenhardt und Manfred Maurenbrecher auch Freiburger Künstler*innen, etwa der Kabarettist Matthias Deutschmann, das Acoustic-Trio „the brothers“, die Sängerin Anita Morasch & der Violinist Georgy Dzharashneli, die Autorin Sylvia Schmieder und die Schauspielerin Natalia Herrera, die Texte der Freiburger Zeitzeuginnen Lotte Paepcke und Käthe Vordtriede zur Lesung bringt.
Einlass ist ab 18 Uhr
Eintrittskarten gibt es ab sofort in der Buchhandlung Jos Fritz und bei der Alemannischen Bühne.
Preis: 10 Euro, ermäßigt: 8 Euro