Adolf-Reichwein-Bildungshaus Bugginger Str. 83

Guten Tag!

Wir laden Sie / Euch zum 4. Weingarten-Gespräch herzlich ein. Das Thema:

„Nach 18 Jahren Kiezsteuerung in Berlin-Neukölln und Berlin-Hohenschönhausen: welche Botschaft für Weingarten?“

Wir haben dazu Gilles Duhem (Stadtplaner und ehemaliger Quartiersmanager) eingeladen, der aus seinen ca. 20-jähriger Arbeit in den problembelasteten Stadtvierteln Berlin-Neukölln und Hohenschönhausen wohl auch Interessantes für die Quartiersarbeit in Weingarten berichten kann.

Unten finden Sie einen Text des Referenten, in dem er sein Anliegen für diesen Abend schildert.

Wir freuen uns, Sie am Freitag 20. Mai um 19.30 Uhr im Adolf-Reichwein-Bildungshaus, Bugginger Str. 83 zu treffen und mit Ihnen zu diskutieren.

Eintritt frei. Spenden erwünscht. Anmeldung erwünscht über: weingarten-gespraeche@web.de

Das schreibt der Referent des Abends zu seinem Anliegen:

Weingarten ist überall!
Die Anspielung auf das vor 10 Jahren erschienene Buch „Neukölln ist überall“ von Heinz Buschkowsky, dem früheren Bürgermeister von Berlin-Neukölln, ist nicht zufällig.

Allein in Deutschland (West und Ost) existieren heute vermutlich Dutzende von Freiburg-Weingarten. Bei den europäischen Nachbarn ist es nicht anders. Erbe einer fortschrittsglaubenden und oftmals tollkühnen Städtebaupolitik der 60er und 70er Jahre, die einst der ganze Stolz der Bundespolitik, der Gemeinden und ihrer Erstbewohner war. 40 bis 50 Jahre später werden sie als „Problemviertel“, „Gebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf“ oder „Ghettos“ abgestempelt. Räumliche Isolation, schwache ÖPNV-Anbindung, fehlende oder verspätet entstandene Einrichtungen der sozialen Versorgung, aberwitziger Sparzwang sowohl baulich als auch beim Personal, starres und realitätsfremdes Regelwerk des sozialen Wohnungsbaus und der Wohnungsvergabevorschriften, herausfordernde Alterspyramide der Bewohnerschaft sowie Auswüchse einer EU-weiten erratischen Migrationspolitik sind die Merkmale, die mit örtlichen Schattierungen immer wieder zu finden sind. 

Die einst auf die Bauleistung so stolze Lokalpolitik fasst sie bestenfalls nur noch mit der Kneifzange an, weil man mit scheinbar unlösbaren Problemen, die Reformwillen, Mut, viel Zeit und sehr viel Geld erfordern, keine Wahlen gewinnen kann.

Wenig Hoffnung für Weingarten also? Mitnichten!

Seit mehr als 20 Jahren hat Gilles Duhem als sozialer Stadtplaner in zwei solchen „verrufenen“ Vierteln in Berlin gearbeitet. Seine Botschaft lautet: „Es gibt keine aussichtslosen Situationen. Es gibt nur Situationen, die anders angepackt werden müssen, die abseits der lähmenden politischen Korrektheit und der Angst, Fehler zu machen, klare Worte und Analysen fordern, die nicht um den heißen Brei reden. Auch mit wenig Mitteln kann man viel erreichen, vorausgesetzt, der politische Mut ist vorhanden. Lasst uns heute Abend über das Machbare und die Politik der kleinen Schritte reden, über Erfahrungsaustausch mit anderen Vierteln der gleichen Art, um gemeinsam für Weingarten und seine Bewohner einen kleinen Schritt weiterzukommen“.

Weingarten-Gespräche 20.05.2022 um 19.30 Uhr im Adolf-Reichwein-Bildungshaus
Buggingerstr. 83. Thema: „Nach 18 Jahren Kiezsteuerung in Berlin-Neukölln und Berlin-Hohenschönhausen: welche Botschaft für Weingarten?“ Mit Gilles Duhem (Stadtplaner und ehemaliger Quartiersmanager).

mit Gilles Duhem