Das Aktionsbündnis ´Weg mit 218` ist eine Gruppe feministischer Aktivist*innen, die sich für einen sicheren und legalen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen einsetzt.
Bis heute ist ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland rechtswidrig, unter gewissen Bedingungen jedoch straffrei. Dies führt zu zahlreichen Missständen, wie der mangelhaften Versorgungslage und gesellschaftlicher Stigmatisierung, bis hin zu öffentlichen Anfeindungen durch selbsternannte „Lebensschützer*innen“.
Es ist kein tolerierbarer Zustand, dass das Gesetz zu Schwangerschaftsabbrüchen nach wie vor im Strafgesetzbuch steht und Abtreibungen somit weiterhin Straftaten darstellen. Eine moderne, sich selbst als gleichberechtigt bezeichnende Gesellschaft muss sich für die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen einsetzen! So wie viele Aktivist*innen vor uns, müssen auch wir uns heute noch für unser Recht auf Selbstbestimmung einstehen, um reaktionären Gruppierungen aus christlich-fundamentalistischen, konservativen oder rechtsgerichteten Kontexten entgegenzuwirken. In den letzten Jahren äußern sich diese patriarchalen Interessen insbesondere durch Gesetzesverschärfungen wie beispielsweise 2020 in Polen. Doch Polen ist dabei keine Ausnahme: Vor allem nationalistisch ausgerichtete Regierungen drängen immer mehr darauf, die ‚eigenen‘ Kinder zu vermehren. Frauen* sind und bleiben das Vehikel, ein Mittel zum Zweck – möglichst ohne eigene Rechte.
Einige dieser Tendenzen finden sich auch in der bundesdeutschen Debatte wieder. In den letzten Jahren erleben wir nicht nur Repressionen gegen Ärzt*innen wie Kristina Hänel, sondern auch eine Verschlechterung des Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen. Hierbei wird eine juristische, medizinische und politische Problemlage individualisiert: Die Schuldigen sind am Ende immer die Frauen. Durch die gesellschaftliche Tabuisierung des Schwangerschaftsabbruchs wird zudem eine Schamkultur installiert, die es Menschen erschwert sich über durchgeführte Abbrüche auszutauschen oder sich gegenseitig zu unterstützen.
Dem gegenüber stehen Emanzipations- und Selbstbestimmungsbestrebungen von Frauen*. Sie manifestieren sich nicht nur in erfolgreichen Kämpfen wie in Argentinien und Irland, wo Abtreibung legalisiert wurde, sondern auch in einer bundesdeutschen feministischen Bewegung für sexuelle Selbstbestimmung.
Wir sagen: 150 Jahre sind genug! Der Zugang zu sicheren, legalen Abtreibungen muss endlich gewährleistet werden. Wir sprechen uns entschieden gegen die patriarchale Kontrolle von Körpern und Sexualität aus.
Wir fordern die Legalisierung und Entstigmatisierung von Schwangerschaftsabbrüchen!
Wir wollen ein Ende der gesellschaftlichen Stigmatisierung!
Weg mit § 218 - her mit der Selbstbestimmung!
Your body! Your choice!