Deborah-Joyce Holman
Close-Up
14.09.–27.10.2024
Kunstverein Freiburg
Eröffnung mit einer Einführung von Heinrich Dietz
Fr, 13.09.2024, 19 Uhr
Deborah-Joyce Holman beschäftigt sich mit Blickregimen und Fragen der Repräsentation, insbesondere in Bezug auf Schwarze und queere Menschen. Mechanismen der Stereotypisierung, des Spektakels und der Verwertung setzt Holman den Entzug von Sichtbarkeit und Lesbarkeit sowie Formen der stillen Verweigerung entgegen.
Close-Up knüpft an die Einzelausstellung Living Room (2023) in der Kunsthalle Bern an. Holman produziert für die Ausstellung im Kunstverein eine neue Videoarbeit, die ein Video reinszeniert, das in der Kunsthalle Bern zu sehen war. Ein Fokus der Arbeit ist die filmische Erkundung des Innenlebens einer Person als potenziellem Ort des Widerstands. Auf ein Minimum an Erzählung und Performance beschränkt, inszeniert das Video eine Schwarze Schauspielerin in einer Wohnung, während sie fast nichts tut. In der im Kunstverein präsentierten Reinszenierung ist das kontemplative „Nichtstun“ jedoch bis ins kleinste Detail choreographiert. Die Szenen stellen genau die Bewegungen aus dem früheren Video nach. Gedreht auf 16mm-Film, arbeitet Holman diesmal ausschließlich mit Nahaufnahmen des Gesichts und Interieurs. Die Detailansichten, die Intimität und Innerlichkeit suggerieren, werden zur monumentalen Projektionsfläche, zu einer Barriere, die die Transparenz des filmischen Bildes wieder in Frage stellt und zugleich im Dazwischen Schlupflöcher entstehen lässt.
Close-Up ist Holmans erste Einzelausstellung in Deutschland.