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Alte Uni

Bertoldsstraße 17
79098 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Max-Kade-Auditorium 1

In englischer Sprache

Durch die Verknüpfung dekolonialer und postkolonialer Ansätze mit queer_feministischer politischer Theorie wird dieser Vortrag zeitgenössische LGBTIQ*-Politik und -Bewegungen in Deutschland diskutieren und kritisch analysieren, wie Ansprüche auf sozialen Wandel und LGBTIQ-Rechte artikuliert werden. Problematische Implikationen liberaler Fortschrittsnarrative („von der Rückständigkeit zur Moderne) sowie eine zunehmende (rassistische, klassierte, geopolitische) Externalisierung von Gewalt und Diskriminierung gegenüber LGBTIQ*s werden beleuchtet.

Christine Klapeer argumentiert, dass Diskurse über die „Rückständigkeit“ Russlands, Ugandas oder bestimmter (Minderheits-)Gruppen oder solche, die rechte Angriffe auf LGBTIQ*-Rechte als „Gegenreaktion“ betrachten, nicht nur Gefahr laufen, die Kolonialität zu stärken, sondern auch das Transnationale, Komplexität und neoliberale Umgestaltung der Heteronormativität außer Acht lassen.

Darüber hinaus wird in dem Vortrag untersucht, wie Teile der zeitgenössischen LGBTIQ*-Bewegung in Deutschland aktiv zu einer Entdemokratisierung und (neoliberalen) Autoritarisierung der Gesellschaft beitragen – nicht nur durch die Förderung rassistischer Narrative, sondern auch durch die Darstellung des Wohlergehens (weißer? ) Queer- und Trans-Leben als eine Frage von Sicherheit, Strafmaßnahmen und staatlicher Macht.

Christine M. Klapeer ist Politikwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten transnationale LGBTIQ*-Politik und queer_feminist politische Theorie. Sie* ist derzeit Inhaberin des Forschungsbereichs "Internationale Geschlechterpolitik" an der Universität Kassel und wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 eine neue Professur für Politikwissenschaft und Geschlechterforschung an der Universität Gießen antreten.

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Vorlesungsreihe: Decolonial Feminism

Das studentische Komitee Feminism2Go des University College Freiburg veranstaltet von November bis Januar eine Vorlesungsreihe zu dekolonialem Feminismus. Dieser Fachbegriff impliziert die Überzeugung, dass die Ära des Kolonialismus noch nicht vorüber ist und immer noch Auswirkungen auf die Binarität und Parität der Geschlechter hat. Die gesellschaftspolitischen Werte, die in der Kolonialzeit etabliert wurden, sind auch heute noch wirksam und schaffen Hierarchien, die auf patriarchalen, kapitalistischen, rassistischen und anderen Ungleichheiten basieren. Diese Hierarchien sind zu hinterfragen und zu kritisieren: Wie überschneiden sich Formen von Diskriminierungsstrukturen aus der Kolonialzeit bis heute? Welche wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Lösungen sehen wir für eine gerechtere Welt?

Eine Veranstaltungsreihe von Feminism2Go in Kooperation mit dem iz3w (für die Lesung am 07.12 von Alice Hasters aus ihrem Buch Identitätskrise”)

Eintritt frei

Vorlesungsreihe: Decolonial Feminism
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