Online-Vortrag
Buchvorstellung: »Die jüdische Kriegsfront«
von Wladimir Ze’ev Jabotinsky (1940) mit Anselm Meyer
In seinem letzten, posthum erschienen Buch reflektiert Vladimir Ze’ev Jabotinsky die Situation der europäischen Jüdinnen*Juden und des Zionismus angesichts der drohenden Katastrophe der deutschen antisemitischen Politik. Zwar erahnend, dass mit dem Nationalsozialismus das antisemitische Pogrom in eine neue, auf systematische Vernichtung abzielende Dimension eingetreten ist, entzieht sich aber auch Jabotinsky, dass die deutsche Politik auf die totale Vernichtung des jüdischen Volkes aus ist. So fordert er die Alliierten auf, das jüdische Schicksal in Europa als weitere Kriegsfront gegen Nazi-Deutschland zu verstehen, denn er erkannte, dass für die Deutschen der Krieg vor allem ein Krieg gegen die Juden war.
Jabotinsky forderte deswegen wie im Ersten Weltkrieg jüdische Divisionen aufzustellen, vor allem aber die massenhafte Evakuierung von Hunderttausenden europäischen Jüdinnen*Juden nach Palästina zu organisieren. Die Alliierten müssten die Juden als Partei in diesem Krieg anerkennen, da sie am meisten unter den Deutschen litten. Jabotinskys politische Priorität, die sich aus seiner Zeitzeugenschaft der Pogrome im Zarenreich als Bedingung an die Existenz in der Diaspora ergab, war die Rettung und Erhaltung jüdischen Lebens, wofür er die Errichtung jüdischer Souveränität mitsamt einer schlagfertigen Verteidigungsarmee als unerlässlich erachtete. »Die jüdische Kriegsfront« bietet die letzte Momentaufnahme der Situation der Jüdinnen*Juden in Europa und der zionistischen Bewegung zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, kurz vor der Shoah.
Zoom-Link zur Teilnahme per E-Mail unter: jourfixe@isf-freiburg.org
oder kurz vor Veranstaltungsbeginn unter: www.ca-ira.net/verein/jourfixe/
Eine Veranstaltung des ISF – Intitiative Sozialistisches Forum Freiburg