Die Tatsache, dass immer weniger Flüchtlinge und MigrantInnen in Europa ankommen und die Erhöhung von Abschiebe- und Rückkehrzahlen gelten als Erfolgsparameter einer wirksamen Asyl- und Migrationspolitik. Die EU, allen voran Deutschland, investiert daher enorme Geldsummen, um Flüchtlinge und MigrantInnen schon vor den europäischen Außengrenzen aufzuhalten. In Ländern wie Ägypten und Libyen werden Polizei und Milizen aufgerüstet und mit zahlreichen weiteren Ländern Rückübernahmeabkommen vereinbart.
Auf verschiedenen Ebenen wird die „freiwillige“ Rückkehr derzeit als bessere Alternative zur Abschiebung gehandelt. Sie gilt als menschenwürdiger und – wie die Unternehmensberatung McKinsey in ihren Empfehlungen an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) herausstreicht – ist billiger als eine Abschiebung. Tatsächlich handelt es sich bei „freiwilliger“ Rückkehr in den meisten Fällen jedoch um eine Rückführung, der die Betroffenen aus Not und Alternativlosigkeit heraus zustimmen.
Welche Konsequenzen hat diese Politik für Herkunfts- und Transitländer? Was erwartet „freiwillige“ RückkehrerInnen nach ihrer Ankunft im Herkunftsland? Und was hat das alles mit Entwicklungszusammenarbeit zu tun?
Ramona Lenz arbeitet bei medico international im Fachbereich Migration.
In Kooperation mit dem Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung
Eintritt frei