Regie: Sean Baker Buch: Sean Baker, Chris Bergoch Kamera: Alexis Zabé Musik: Lorne Balf Darsteller: Brooklynn Prince, Bria Vinaite, Willem Dafoe Produktion: USA, 2017 Länge: 111 min. Fassung: DCP, En. OmU
Nachdem Sean Baker in seinem Überraschungserfolg Tangerine L.A. (2015) Probleme beleuchtete, mit denen sich Transgender- Menschen konfrontiert sehen, geht er in The Florida Project dem Phänomen der„hidden homeless“ nach. Mit diesem Begriff werden Menschen bezeichnet, die zwar keine eigene Bleibe haben aber nicht offiziell als obdachlos gemeldet sind, da sie vorübergehend bei ihrer Familie oder anderweitig unterkommen. Eine wichtige Untergruppe bilden dabei die Familien, die in Motel-Zimmern wohnen, da sie aufgrund ihrer unregelmäßigen Beschäftigungsverhältnisse woanders nicht als Mieter angenommen werden. Genau in dieser Situation finden sich die sechsjährigen Moonee (BP) und ihre Mutter Halley (BV) wieder, die unweit von Disney World in dem von Bobby (WD) geführten Magic Castle wohnen. Baker portraitiert das Leben der kleinen Moonee und führt uns damit vor Augen, wie nah beieinander Glück und Unglück in den USA liegen: Während am einen Ende des Highway 192 Kindern einen erlebnisreichen Tag mit Mickey Mouse verbringen, muss sich Monnee am anderen Ende jeden Tag irgendwie durchschlagen. Ein brutal ehrlicher Film.