Regie&Buch: Hong Sang-soo Kamera: Kim Hyung-koo, Park Hong-yeol Darsteller: Kim Min-hee, Seo Young-hwa, Jung Jae- young Produktion: KOR, 2017 Länge: 101 min. Fassung: DCP, Kor. OmU
Was fängt man als junger Mensch mit sich nach dem Ende einer Beziehung an? Die junge Schauspielerin Young-hee (KM) zieht erst mal für eine Weile nach Hamburg, wo sie Wurstbuden besucht, durch den Stadtpark spaziert und kleine Buchhandlungen erkundet. Auf eine sehr direkte Art konfrontiert sie ihre Situation und ihre Umgebung und versucht mit Zukunftsängsten und Identitätsfragen fertig zu werden. Als Zuschauer sehen wir nur Ausschnitte aus einem der ersten Tage ihres Hamburg-Aufenthalts, den sie mit einer koreanischen Freundin verbringt. Young-hee versucht sich über ihre Gefühle zu dem Regisseur, mit dem sie Affäre hatte klar zu werden. Nach einiger Zeit kehrt sie zurück nach Korea. Wie in vielen von Hongs Filmen ist auch hier die Handlung eigentlich relativ banal. Viel wichtiger sind die Konversationen über das Leben und all seine Unbequemlichkeit die die Charaktere führen. Durch seinen minimalistischen Stil – z.B. zoomt Hong lieber, als zu schneiden – schafft es Hong subtile Gefühlslagen darzustellen und mit einfacher Sprache die Großen Fragen über Menschsein im 21. Jahrhundert zu stellen. Trotzdem beinhaltet sein Film auch viel Absurdität (wer ist der ‚Man in Black’ der immer irgendwo im Hintergrund zu sehen ist?), genau wie es im echten Leben eben auch ist.