Beschreibung
Medellín, Kolumbien. Ein Sarg wird über einen geisterhaften Highway gefahren, während der Tote aus dem Off seine Geschichte erzählt. Mit Aufnahmen aus Nachrichtensendungen der jüngeren Vergangenheit Kolumbiens durchsetzt, stellt der Erzähler die Frage nach der Zukunft eines Landes, das wie kaum ein zweites von Gewalt geprägt ist. So beginnt Theo Montoyas außergewöhnliche Mischung aus Dokumentation und Fiktion, die vom Lebensgefühl der desillusionierten queeren und Transjugend Medellíns erzählt.
In fiktiven Horrorfilmszenen wird die Todesnähe dieser Stadt auf die Spitze getrieben. Da es auf den Friedhöfen zu wenig Platz gibt, sind die Toten zu einer Koexistenz mit den Lebenden gezwungen. Lebende, die sich in Tote verlieben, werden Spectrophile genannt. Die Grenzen zwischen Leben und Tod, zwischen Traum und Wirklichkeit verschwimmen in dieser Stadt ohne Zukunft.
Ursprünglich als Dokumentation geplant, verstarben kurz nach den Interviews zwei der Interviewten an einer Überdosis Heroin. So entwickelte sich der Film zu einer phantasievoll-düsteren Hommage an die Verstorbenen mit eindrücklichen und berührenden, bisweilen verstörenden Bildern – geträumt von den Lebenden und den Gespenstern.
Vorfilm: MY PANA
AG 2022, Santiago Giralt, 14 min, ohne Dialog
Ein rein visuell erzähltes Coming-Of-Age-Portrait eines venezolanischen Teenagers, der im Exil zu überleben und sich anzupassen versucht mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen – seiner Jugend, seinem Körper und seinem Lebensmut.
Sprachversion
spanische Originalversion mit deutschen Untertiteln
Triggerwarnung
Drogenmissbrauch, Gewalt, Tod, Stroboskopeffekte