Warum reden wir in unseren Zusammenhängen so viel davon, dass wir die Polizei ablehnen und rufen sie dann doch immer wieder an? Oder sind komplett ratlos, wie wir ohne sie agieren sollen? Und warum haben wir auch nach vielen Jahrzehnten feministischer Kämpfe immer noch keine etablierten Konzepte zum Umgang mit zwischenmenschlicher und sexualisierter Gewalt?
Wir halten es für unabdingbar, unsere theoretische Ablehnung von Polizei und Patriarchat nicht nur als Stickermotive zu verwenden, sondern auch eine Praxis zu entwickeln, die Alternativen sucht und erarbeitet. Wir wollen einen Umgang mit Gewalt in unseren Zusammenhängen finden, der nicht auf den Prinzipien von Strafe und staatlicher Gewalt beruht, und Verantwortung übernehmen für die Umstände, die auch in emanzipatorischen Gemeinschaften zwischenmenschliche Gewalt ermöglichen.
In unserem Workshop erklären wir keinen Masterplan, sondern wollen gemeinsam Konzepte kennenlernen, Ideen und Erfahrungen austauschen und dazu anregen, sich selbst Gedanken zum Thema zu machen. Wir wollen beginnen, in unseren eigenen Umfeldern daran zu arbeiten, zwischenmenschlicher Gewalt ohne den strafenden Staat begegnen zu können und auf Dauer nicht nur auf Übergriffe zu reagieren, sondern den Umständen, die gewaltvolle Verhältnisse erst ermöglichen, ein Ende setzen.
Dauer: 3h. kein Vorwissen nötig, Übersetzung möglich
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