Die Alternative für Deutschland (AfD) erzielt seit ihrer Gründung im Jahr 2013 erstaunliche Erfolge: Sie zieht in ein Parlament nach dem anderen ein, und stellt nach der Landtagswahl in Thüringen mit 23,4 % der abgegebenen Stimmen gar die zweitstärkste Fraktion. Die Abspaltung des wirtschaftsliberalen Flügels um Bernd Lucke hat deren nationalistischen und rassistischen Kern der nur um so offener zutage treten lassen. Die AfD hat die politische Landschaft nachhaltig verändert.
Die Hoffnung, die AfD würde sich selbst „zerlegen“, war ein Trugschluss. Auch die bei allen Parteien festzustellende Hoffnung, dass etwa der Verfassungsschutz das Problem schon in den Griff bekommen werde, war nicht nur mit einem Präsidenten Maaßen von Anfang an verfehlt. Offenbar steht die AfD für etwas, was die Mitte längst erreicht hat. Das lässt alle demokratischen Warnlampen aufleuchten!
Wie ist der schnelle Aufstieg der AfD zu erklären? Welche gesellschaftlichen Ursachen liegen ihm zugrunde? Wer sind die Akteure und welcher Programmatik folgen sie, was sind ihre Ziele? Welche Entwicklung hat die Partei bisher genommen, und wohin steuert sie? Wer wählt die Partei aus welchen Gründen? Der Vortrag von Sebastian Friedrich wird hierauf Antworten geben.
Zur Person: Der Journalist Sebastian Friedrich, Jahrgang 1985, lebt in Hamburg. Autor von „Die AfD Analysen – Hintergründe – Kontroversen“. Band 7 der Reihe Politik aktuell. 200 Seiten. Erweiterte und aktualisierte Neuauflage 2019. Bertz-Fischer Verlag Berlin. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören auch Kritische Soziale Arbeit, Antimuslimischer Rassismus, Migration und Arbeit. Veröffentlichungen u.a.: 2011, hrsg. Sammelband »Rassismus in der Leistungsgesellschaft. Analysen und kritische Perspektiven zu den rassistischen Normalisierungsprozessen der ›Sarrazindebatte‹« (edition assemblage). 2013, mit Patrick Schreiner Hrsg. des Sammelbandes »Nation – Ausgrenzung – Krise. Kritische Perspektiven auf Europa« (edition assemblage). 2015, als Co-Hrsg.: »Der NSU in bester Gesellschaft. Zwischen Neonazismus, Rassismus und Staat«