white rabbit

Leopoldring
79098 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Am 1. Januar 1994 erhob sich die EZLN (Zapatistische Armee zur nationalen Befreiung) und besetzte mehrer Provinzstädte im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas. Der maßgeblich durch Indigene getragene Aufstand sollte auf die prekären Verhältnisse der armen Landbevölkerung und das neoliberale Agieren des mexikanischen Staates zugunsten internationaler Großkonzerne aufmerksam machen.

Es folgten blutige Auseinandersetzung und nach zivilgesellschaftlichen Rufen nach einem Ende der Gewalt, zog sich die EZLN zurück und begann ihren bis heute andauernden Kampf für Selbstbestimmung auf politischer Ebene fortzusetzen. Konkret bedeutet dies den Aufbau politischer Autonomie und Basisorganisation, die Schaffung eines eigenen Schul- und Gesundheitssystem und die Vernetzung mit anderen linken, antikapitalistischen und indigenen Bewegungen in Mexiko.

Zunächst versuchte der mexikanische Staat, der EZLN mit mehreren militärischen Großoffensiven Einhalt zu gebieten. Dies führte jedoch zu einem Aufschrei zivilgesellschaftlicher Akteure und der mexikanische Staat sah sich unter dem nationalen und internationalen Druck gezwungen, seine Strategie zu ändern. Statt offener Konfrontration wird nun auf den Einsatz von paramilitärischen Gruppen, die offiziell nichts mit der Regierung zu tun haben und gewaltsam gegen zapatistische Gemeinden vorgehen gesetzt. Mittels einer Mischung aus Drohungen und Bestechung (Geschenke an DorfbewohnerInnen, die die zapatistische Bewegung verlassen) soll zudem die Spaltung widerständiger Gemeinden vorangetrieben werden. Dies bedeutet für einige zapatistische Gemeinden nach wie vor ein ständiges Klima der Unsicherheit, Gewalt und Bedrohung, ohne daß die mexikanische Regierung weltweit negative Schlagzeilen bekommt.

Daher entsendet das Menschenrechtszentrum "Frayba" in Zusammenarbeit mit verschiedenen Initiativen weltweit seit 1998 Freiwillige in das Konfliktgebiet, mit dem Ziel, erfolgte Übergriffe zu dokumentieren und durch ihre Anwesenheit diesen präventiv entgegenzuwirken.

Die Referent_Innen waren im Rahmen dieser Tätigkeit von August - November 2017 in mehreren zapatistischen Gemeinden und werden auf der Veranstaltung neben einem kurzen geschichtlichen Überblick etwas zu den aktuellen Entwicklungen berichten.

Vortrag über die Autonomiebewegung der Zapatistas in Chiapas/Mexiko, Elende Bande (Folkpunk), Beauvoirista (femPop/HipHop), Maataapaa (Grrrl* (t)rap), Dowakee (Disco/Techno)
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