Im selbsterklärten „Kampf gegen den Genderismus“ und mit populistischen Forderungen zur Besserstellung „deutscher Familien“ hat die extreme Rechte strömungsübergreifend Themen ausgemacht, von denen sie sich Anschluss an Diskurse im bürgerlichen Mainstream verspricht. Unter Schlagwörtern wie „Frühsexualisierung“ von Kindern, „Raubtierfeminismus“ und angeblichen „Beziehungen der Beliebigkeit“ machen antifeministische Akteure auch jenseits der extremen Rechten Stimmung. Auch wenn eine offene Zusammenarbeit bislang nur punktuell zu beobachten ist, zeugen gegenseitige Bezugnahmen und geteilte Argumentationslinien von Schnittmengen im heterogenen Feld organisierter Antifeminist/innen. Und erhalten aktuell mit der „Alternative für Deutschland“ eine prominente Bühne im politischen Geschehen.
Der Vortrag diskutiert Schnittmengen und Unterschiede in den Strategien des in sich heterogenen Milieus antifeministischer Akteure und fragt, inwieweit es der AfD und anderen Gruppen gelingt, Einfluss in gesellschaftliche Debatten um Geschlecht und sexuelle Vielfalt zu gewinnen.
Juliane Lang, M.A. Geschlechter- und Erziehungswissenschaft und Mitglied im Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus, beschäftigt sich seit Jahren mit Geschlechterpolitiken in der extremen Rechten und beobachtet aktuelle Renaissancen im Antifeminismus einer breiten Zahl an Akteuren auch außerhalb der extremen Rechten.