Im Dezember 2024 hat die islamistische Miliz Hayat Tahrir asch-Scham (HTS) die Macht in Syrien übernommen. Bereits zuvor kontrollierte sie Teile Nordsyriens, wo sich ihre Haltung zu Frauenrechten deutlich zeigte: Zwar wurde die politische Teilhabe und wirtschaftliche Stärkung von Frauen gefördert, gleichzeitig jedoch errichtete die Miliz strikte Tabus rund um Begriffe wie „Gender“, „CEDAW“, „Feminismus“ und setzte strenge Kleidungsvorschriften durch. So wurde etwa das Tragen des Kopftuchs und langer Mäntel zur Pflicht. Auch nach der Machtübernahme in ganz Syrien hat sich an dieser Haltung kaum etwas geändert.
Die syrische Frauenbewegung steht nun vor der großen Herausforderung, dieser Entwicklung entschieden entgegenzutreten – und dabei an ihrer Vision für den Wiederaufbau des Landes festzuhalten: ein Syrien, in dem Gleichberechtigung verwirklicht wird, rechtliche und gesellschaftliche Diskriminierung von Frauen überwunden und jede Form von Gewalt kriminalisiert und strafrechtlich verfolgt wird.
Welche Chancen und Herausforderungen die aktuelle Lage nach dem Sturz des Assad-Regimes aus Sicht der Frauenbewegung mit sich bringt, erläutert die Frauenrechtsverteidigerin Sabah Alhallak.
Sabah Alhallak ist Wissenschaftlerin und Trainerin in den Bereichen Gender, Staatsbürgerschaft und Frauenrechte. Sie ist Vorstandsmitglied der „Syrian Women’s League“ sowie der „Citizenship League“.
Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe „Shrinking Space - Zivilgesellschaft unter Druck und feministische Gegenstrategien weltweit“ von AMICA e.V. – Frauen stärken in Kooperation mit www.fabrik-freiburg.de
Sprache: Arabisch mit deutscher Übersetzung
Eintritt auf Spendenbasis