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Grether-Gelände

Adlerstraße 12
79098 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Workshopraum der Erogenen Zone

I never gave my consent to be governed!“ - ein queer-anarchistische Analyse Patriarchats und Staatsfeminismus Vortrag + Workshopteil

Wie der Staatssozialismus erfolglos darin war die Klassengesellschaft abzuschaffen, so hat der Staatsfeminismus (ob liberal oder marxistisch) nie das Patriarchat beseitigt. Ganz im Gegenteil ähnlich wie die Repression gegen Anarchist*innen, viele Kommunist*innen und andere Sozialist*innen im real existierenden Marxismus, damit begründet wurde sie wären entweder kein richtiger Teil der Arbeiter*innenklasse (z. B. Lumpenproletariat) oder Verräter*innen der dieser, wird heute jenen, die es wagen Kritik am liberalen und marxistischen Feminismus üben, häufig ihre Geschlechtsidentität abgesprochen oder sie werden pauschal als antifeministisch verurteilt.

Gleichzeitig erstarkt in einer Gesellschaft, die statt (patriarchale) Männlichkeit abzuschaffen Frauen aus bestimmten Klassen ermöglicht wie (patriarchale) Männer zu leben - also kapitalistisch, staatlich und politische Karrieren zu machen, die konservative Reaktion und greift die gesellschaftlichen Erfolge des kulturellen Feminismus (aus den unteren Klassen) und von queeren Bewegungen an. Die Anführer*innen dieser Reaktionär*innen nutzen dabei gezielt das vom Patriarchat geschaffene Leid junger cis Männer, um sie zum Erhalt des selbigen zu bewegen.

Die Antwort vieler liberaler und marxistischer Feminist*innen darauf ist Männer als eine Einheit zu konstruieren und ihnen einen kollektive Schuld für (fast alles) zu geben. Als ob ungefähr 45% aller Menschen eine Einheit mit völlig gleichen Aufwachsen; Lebenssituationen und Einstellungen wären.

Zwischen den Schusslinien dieser Bewegungen stehen viele, die im Patriarchat schon immer weit unten standen: Frauen aus den unteren gesellschaftlichen Klassen, Nicht-Heterosexuelle/Queers (insbesondere Bi- und Pansexuelle ), Trans*, Inter, Nicht-Binäre und Agender, BIPOC-Personen und Andere von Rassismus und Nationalismus Betroffene, Sexarbeiter*innen, Kinder und Jugendliche.

Es ist Scheiße, aber wir können daraus ausbrechen, sobald verstehen wir, dass der Fehler nicht ist entschlossen gegen das Patriarchat zu sein, sondern seine Institutionen nutzen und übernehmen zu wollen.

Im Vortrag wird es darum gehen warum staatlicher Feminismus (liberaler und marxistisch), dass Patriarchat nicht beenden, sondern nur stabilisieren und stärken kann. Warum er selbst patriarchal ist und warum staatlicher Feminismus und patriarchale Bewegungen sich gegenseitig bestärken. Im Ersten Teil wird zunächst das Patriarchat aus queer-anarchistischer Sicht analysiert, darauf folgt im zweiten Teil die Betrachtung des Staatsfeminismus. Hierbei wird auch der Frage nachgegangen warum Staatsfeminismus aus seiner eigenen Logik heraus immer wieder trans- und sexarbeiterinenfeindlich wird.

An den Vortrag schließt als drittes ein Workshopteil an, in dem in Kleingruppen ausgearbeitet wird, wie wir uns in verschiedenen Lebensbereichen gegen das Patriarchat selbstorganisieren können ohne den Staat zu nutzen.

Zwischen den drei Teilen gibt es jeweils ein lange Pause.

Der Vortrag wird von einer queeren, weißen nicht-binären, agender AMAB-Person gehalten. Menschen mit anderen Perspektiven/Erfahrungen bezüglich patriarchaler Unterdrückung sind herzlich eingeladen sich viel inhaltlich einzubringen, z.B. durch Diskussionsbeiträge oder bei der Kleingruppenarbeit.

¹AMAB = Assigned Male at Birth - Person der bei der Geburt das männliche Geschlecht zugeordnet wurde.

Im Rahmen der A-Tage
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