Im August jährt sich der Völkermord des sogenannten „Islamischen Staats“ (IS) an der ezidischen Bevölkerung im Irak zum elften Mal. Tausende Ezid*innen wurden systematisch getötet, versklavt und vertrieben. Seitdem kämpft die religiöse Minderheit mit den Folgen des Terrors. Baden-Württemberg hatte aufgrund des Genozides in einem Sonderkontingent ca. 1.000 Ezidinnen mit ihren Kindern Schutz gegeben.
In Freiburg leben Ezid*innen aus dem Irak, der Türkei und aus Syrien. Jedes Jahr im August wird an die Opfer des Genozides gedacht. Im Rahmen dieses Gedenkens zeigen wir in Kooperation mit dem Ezidischen Kultur e.V. Freiburg zwei Dokumentarfilme, die sich mit den Auswirkungen des Genozides auf unterschiedliche Art auseinandersetzen.
BÊMAL begleitet vier Geschwisterpaare jesidischer Herkunft, die nach den Ereignissen in Irak ihre Zuflucht in Deutschland gesucht haben. Ihre persönlichen Geschichten geben tiefe Einblicke in die Traumata, die sie erlitten haben, und in ihren Kampf um ein neues Leben. Der Film setzt sich auch mit dem neuen Unrecht auseinander, das geflohenen Jesid*innen in Deutschland widerfährt: Abschiebungen zurück nach Irak, wo sich der Genozid ereignete.
Zwischen Hoffnung auf Rückkehr, der Sehnsucht nach Frieden, dem Kampf für Gerechtigkeit und der Feier des Lebens und des Überlebthabens, handelt BÊMAL nicht nur vom ständigen Kampf ums Dasein der Jesiden, sondern auch vom unverlierbaren Kern des Menschseins überhaupt: Dem Drang nach Freiheit und Autonomie sowie der Würde des Einzelnen.
D 2024 / dt. OF / 86 Min. / Regie: Düzen Tekkal, David Körzdörfer
Sa 12.07., 19:30, Einführung: Elias Darwish, im Anschluss Live-Musik: Şivan Omer