Mutter und Tochter nähern sich gemeinsam in Fotografien der Vergangenheit. Eine verzweigte Familiengeschichte wird in der Pariser Wohnung betrachtet und versucht in eine Übersicht zu bringen: Frauen aus vier Generationen, Lebenswege zwischen Palästina und Frankreich.
Lina Soualem und ihre Mutter, die Schauspielerin Hiam Abbass nehmen uns mit auf eine Reise zwischen Archivaufnahmen und Gegenwart: Sie besuchen die Familie und erkunden intergenerationale Beziehungen und Verlusterfahrungen. Hiam Abbass verließ ihr Dorf Deir Hanna in Galiläa als junge Frau, um in Europa Schauspielerin zu werden. Ihre Gedichte, Lieder und Erzählungen sowie Erinnerungen von Lina Soualem, die die Sommer ihrer Kindheit in Palästina Revue passieren lässt, bereichern diese filmische Erzählung. Erinnerungen scheinen hier vor allem in den Körpern archiviert zu sein, in den Händen, Gesichtern oder Stimmen. In Archivaufnahmen von Linas Urgroßmutter sehen wir, wie sie sich die weißen dünnen Haare langsam zu Zöpfen flechtet und sie verwebt. Abbass zitiert sie im Voice-Over: »Sie werden meinen Körper mit meiner Geschichte, meinen Gebeten und meinen Erinnerungen begraben.«
Was bedeuten Exilerfahrungen vorheriger Generationen für die eigene Biografie? Lina Soualem fragt nach den Überlagerungen von Persönlichem und Politischen. Sie verwebt verschwundene Orte, den Schmerz der Vertreibung und verstreute Erinnerungen sowie die Träume der Mutter und ihre Gedanken zum See von Tiberias, dessen Geschichten so fragmentiert sind, wie die der Frauen.
Frankreich, Palästina, Belgien 2023 / OmU / 82 Min. / Regie: Lina Soualem //
Mi 05.03., 19:30 //
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Hinweise zur Barrierefreiheit:
Das Kino ist über eine Rampe zugänglich. Auch die Toiletten sind mit einem Rollstuhl zugänglich. Allerdings könnte Hilfe erforderlich sein, da einige (schwere) Türen zu öffnen sind, um dorthin zu gelangen. Der Kinosaal ist mit einer induktiven Tonanlage ausgestattet.
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