Klimaschutz isch over. Wir erleben eine eskalierende Klimakatastrophe, eine Verrohung der gesellschaftlichen Mitte und damit einhergehend den Aufstieg faschistischer Bewegungen. Was kann die Klimabewegung noch tun, wenn sich die Gesellschaft gegen den Klimaschutz entschlossen hat und eine Phase ökologischer und sozialer Kollaps-Dynamiken begonnen hat?
An diesem Abend werden wir in einem Gespräch mit dem Klimaaktivisten und Politikwissenschaftler Tadzio Müller erkunden, wie sich die Klimabewegung in diesem Kontext erneuern könnte.
Statt in Lähmung zu verfallen plädiert Tadzio dafür, dass die Klimabewegung den Kontext des Kollaps akzeptieren und als Aktionsfeld von Morgen erkennen muss, um wieder handlungsfähig zu werden: Wir kämpfen nicht mehr gegen, sondern in der Klimakatastrophe.
Doch wie können wir die Klimabewegung als eine solidarische Kollapsbewegung denken? Wie können wir solidarische Netzwerke aufbauen, Resilienz stärken und gemeinsam Kompetenzen für eine unsichere Zukunft entwickeln? Wie geht solidarisches Preppen von unten? Welche Schritte sind jetzt dafür nötig?
Um 18:00h starten wir mit einem sozial-ökologischen Aperitivo, danach folgt gegen 18:45h das Gespräch mit Tadzio Müller und ein Resonanzraum für Stimmen aus dem Publikum.
Damit der Abend nicht nur unseren Intellekt anspricht, laden wir gegen 21:00h alle Interessierten, die noch Kapazitäten haben, ein, sich mit Hilfe einer Joanna Macy-Methode der emotionalen Arbeit der Akzeptanz zu stellen.
Tadzio Müller engagiert sich seit den 2000-er Jahren in der Klimagerechtigkeitsbewegung. Als Politikwissenschaftler und Bewegungsstratege plädiert er für die Entwicklung neuer Handlungsfähigkeit im Klimakollaps. Gerade ist sein Buch „Zwischen friedlicher Sabotage und Kollaps. Wie ich lernte, die Zukunft wieder zu lieben” im Mandelbaum Verlag erschienen.
Der Abend wird moderiert von Luciano Ibarra (Gartencoop) und Johanna Dangel (zusammen leben).
"Kollaps bedeutet nicht gleich Weltuntergang, sondern dass ein System instabil wird. Und Anerkennung des Kollapses bedeutet nicht, dass wir aufgeben, sondern dass wir solidarische Netzwerke schaffen." (Tadzio Müller)
zu Barrieren: Veranstaltungsraum und Klo sind berollbar. Die Veranstaltung wird über Mikrofonanlage verstärkt und findet vorwiegend in deutscher Lautsprache statt. Die Beiträge werden in deutsche Gebärdensprache gedolmetscht.
Flüsterübersetzungen könnten bei Bedarf eventuell spontan organisiert werden.
