14:00 Uhr Kundgebung und Aufstellung der Parade am Platz der alten Synagoge
15:00 Uhr Parade durch die Innenstadt
19:00 Uhr Kundgebung und Programm auf dem Stühlinger Kirchplatz
Es dauert im Schnitt gerade mal 23 Minuten bis auf TikTok 16-18 jährigen Jungen misogyne, queerfeindliche und antifeministische Inhalte angezeigt werden. Unerheblich, ob sie sich dafür vorher interessiert haben oder nicht. Den Schaden, der dadurch verursacht wird, spüren wir als Gesellschaft überall. Er schlägt sich ganz konkret nieder – in Wahlen, Parlamenten und in den Köpfen junger Menschen. Dieser gesellschaftliche Schaden wird von Social-Media-Konzernen in Kauf genommen, sogar von ihren Algorithmen regelrecht gefördert, solange sich damit Geld machen lässt.
Profite dieser Konzerne entstehen so auf Kosten der Gesellschaft, besonders von Minderheiten und den nachfolgenden Generationen. Wir fordern die Social Media Konzerne stärker in die Pflicht zu nehmen – wir fordern einen Sendeschluss für Hetze und Menschenfeindlichkeit!
Gerade junge Menschen beziehen einen großen Teil an Informationen aus Sozialen Medien. Deshalb verwundert es auch nicht, dass TikTok und Instagram mittlerweile zur Medienstrategie rechter Parteien gehören, um Jugendliche - insbesondere junge Männer - zu erreichen. In diesem Zusammenhang wird auch von „Digitalem Faschismus“ gesprochen. Dabei wird ausgenutzt, dass Sprecher*innen in Videos nicht unterbrochen werden können und deren Inhalte ungefiltert und ohne sachliche Einordnung in den Social Media Feeds der Nutzer*innen landen. Der Algorithmus der jeweiligen Plattformen unterstützt dabei die Verbreitung der Videos und Nachrichten. Wie keine andere Partei treibt die AfD diese perfide Manipulation auf die Spitze: unter den Top 5 der deutschen Politiker*innen mit den meisten Followern auf TikTok sind 4 AfD-Mitglieder zu finden.
Auch in den „alten Medien“ wird rechte Hetze immer salonfähiger. Immer wieder wurden im vergangenen Jahr AfD-Politiker*innen in Talkshows eingeladen, deren Reichweite sie nutzten, um menschenverachtende und antidemokratische Ideologien zu verbreiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Aussagen von den Moderator*innen gekontert werden; alleine die Tatsache, dass solche Hetzte auf öffentlich-rechtlichen Kanälen live gesendet wird, stärkt die gesellschaftliche Akzeptanz von rechtem Gedankengut.
Wir müssen sofort aufhören, Menschenfeind*innen die Sprachrohre unserer Gesellschaft in die Hände zu drücken! Nie wieder ist jetzt!
Die neuen Rechten nutzen– so wie die alten von damals – negative Emotionen aus: Angst, Hass und Unsicherheit sind die Werkzeuge und die Spaltung der Gesellschaft ihr Ziel. Wir fühlen uns innerlich aufgewühlt, teilweise hilflos in Anbetracht dieser Herausforderung.
Dabei wollen wir doch nur eins: jeder Mensch möchte in Freiheit leben, lieben und sich entfalten können. Ob TikTok, Instagram oder YouTube - Ist es nicht wieder an der Zeit, das Soziale in den Vordergrund der Sozialen Medien zu stellen? Uns mit anderen auszutauschen und zu vernetzen, über Länder- und Sprachgrenzen hinweg und eine Gemeinschaft zu schaffen, die darauf baut, hilfsbereit, unterstützend und rücksichtsvoll zu sein? Soziale Medien müssen wieder zu ihren Ursprüngen zurück: verbinden statt spalten!
Das Testbild auf dem Bildschirm unserer Gesellschaft ist alles andere als ideal: die Farben drohen zu schwinden und es sind viele BILD-Fehler am rechten Rand.
Doch wir zeigen uns unbeirrt: wir bleiben weiter bunt und lassen uns nicht zurück-katapultieren in schwarz-weiße Zeiten!
Die neue Rechte, rechte Organisationen, Parteien und Einzelpersonen sind gerade dabei, Unsägliches wieder sagbar zu machen.
Politische Themen und Konzepte, von denen wir glaubten, sie endlich hinter uns gelassen zu haben, werden gerade wieder Diskurs; die grausame Geschichte der Vergangenheit zur gegenwärtigen realen Bedrohung.
Rechte Parteien, religiöse und konservative Fanatiker*innen, sind europaweit und weltweit auf dem Vormarsch. Lasst sie uns gemeinsam stoppen!
Wir haben genug von Menschenverachtung und Hass. Stoppen wir gemeinsam diese rechte Hetze, die uns unser Leben schwer machen und uns unsere Freiheit absprechen will.
Drehen wir den rechten Hetzer*innen den Hahn ab. Sorgen wir für einen Sendeschluss von Hass und Gewalt.
Aus die Maus!
BARRIEREN:
Auf der Parade wird es tendenziell zwar sehr laut werden, es wird aber vermutlich auch wieder einen ruhigeren Abschnitt ("Familienblock") vorneweg geben, also bevor die ganzen lauten Wagen kommen.
Für die Kundgebung gibt es in diesem Jahr wieder eine große Bühne mit guter Verstärkung.
Für die Redebeiträge vor der Parade sowie das Programm auf dem Stühlinger Kirchplatz haben wir wieder eine Gebärdensprache-Dolmetscherin angefragt, aber bisher noch keine feste Zusage erhalten. Wir bemühen uns darum.
Auf dem Stühlinger Kirchplatz gibt es außerdem wieder einen abgetrennten Rolli-Bereich vor der Bühne und barrierefreie Toiletten.