Mi, 27. März, 19.30 Uhr, Kommunales Kino, Urachstr. 40
Film: „Zeit der Dunkelheit und des Schweigens“
(D 1982 / OmU / 60 Min. / R. Nina Gladitz)
Josef Reinhardt blickt auf das weite Feld. Der Bauer neben ihm schaut meist nach unten oder zur Seite, um dann zu murmeln: „Das weiß ich nicht mehr.“ Hier stand von 1940 bis 1943 das Zwangslager Maxglan, von dem aus das NS-Regime viele der Insass*innen in Vernichtungslagern ermordete. Auch Josef Reinhardt war als Kind mit seiner Familie dort, wo wir jetzt auf unschuldig grünes Land blicken. Nina Gladitz folgt ausgehend von seiner Lebensgeschichte der Produktionsgeschichte des Films „Tiefland“, den Leni Riefenstahl zwischen 1940 und 1944 drehte. Dafür benutzte sie Sinti und Roma, die im Zwangslager gefangen gehalten wurden und setzte sie als Kompars*innen ein. Gladitz geht der Frage nach, wie unwissend die Regisseurin tatsächlich gewesen sein konnte. Viel wichtiger noch: Sie verleiht den Sinti und Roma Stimmen und dadurch die Möglichkeit, ihre eigene Geschichte neu zu fassen.
Dieser Film beinhaltet diskriminierende Sprache.
Eine Veranstaltung des Kommunalen Kinos in Kooperation mit dem Verband deutscher Sinti und Roma - Landesverband Baden-Württemberg - Projekt ReFIT Freiburg