Die Zementproduktion ist für acht Prozent der jährlichen CO2-Emissionen verantwortlich. Die weltweite Nummer zwei auf dem Zementmarkt, der Konzern HeidelbergCement, ist nach RWE das Unternehmen mit den höchsten Treibhausgasemissionen in Deutschland. Um den begehrten Baustoff herzustellen, wird Kalk, Ton und Energie in großen Mengen benötigt. Ganze Landstriche werden durch den Kalkabbau zu Mondlandschaften.
Im westafrikanischen Togo ist HeidelbergCement der größte ausländische Investor und unterhält drei Tochterfirmen. Doch gegen die Praktiken dieser Konzerne regen sich Kritik und Widerstand: Die togolesische Journalistin Rouby Traoré schildet auf der Paneldiskussion des südnordfunks den fragwürdigen Umgang von HeidelbergCement mit der lokalen Bevölkerung. Diese haben durch die Zementwerke zum Teil ihre Lebensgrundlage verloren, weil sie für den Verlust ihres Acker- und Weidelandes nicht ausreichend entschädigt werden. Dazu kommen Berichte über ausbeuterische Bedingungen bei der Arbeit in den Werken, die gefährlich und gesundheitsschädigend sein kann. Die Heidelberger Klimagerechtigkeitsaktivistin Yulika Tsuda setzt diese Praktiken in eine größeren Kontext und erklärt, was der Fall von HeidelbergCement in Togo und die Klimakrise allgemein mit kolonialen Kontinuitäten zu tun haben.
Veranstalter: südnordfunk iz3w und Our Voice (Refugeeredaktion)