In diesem Konzert mit Werken von herausragenden Komponistinnen werden steinige, gewundene, unterbrochene, erfolgreiche und erkämpfte Wege von Künstlerinnen in die Öffentlichkeit verfolgt. Ihre Musik blieb allzu oft wegen gesellschaftlicher Vorbehalte im Verborgenen - nun erobert sie sich nach und nach die Konzertsäle.
Meike Senker, Komponistin, Musiktheoretikerin und ehemalige Stipendiatin des Frauen-Förder-Stipendiums der Hochschule für Musik Freiburg wird in einem kurzen Vortrag das Leben von Barbara Strozzi, der 1619 in Venedig geborenen Sängerin und Komponistin beleuchten, deren Werk vielfach publiziert und lange Zeit rezipiert wurde, bis ihre Stücke dennoch in Vergessenheit geraten sind. Eines ihrer zahlreichen Gesangstücke wird in einer modernen Bearbeitung von der Altistin Pascale Jonczyk mit Instrumentalensemble aufgeführt (Bearbeitung: Meike Senker). Clara Schumann kämpfte darum, ihre im Kontext ihrer Zeit erwarteten Aufgaben als Ehefrau eines bekannten Komponisten und Mutter von sieben Kindern mit ihrer Karriere als international gefeierter Konzertpianistin und ihrem Drang zu kompositorischem Schaffen zu verbinden – hier wird sie mit einem Solowerk für Klavier, interpretiert von Prof. Matthias Alteheld, Liedgestaltung, vertreten sein. Im Jahr 1913 machte der Erfolg der jungen Lili Boulanger als „rosa Gefahr“ Furore: als erste weibliche Gewinnerin des Grand Prix de Rome setzte sie sich gegen ihre männlichen Konkurrenten in der Kategorie Musik/Komposition durch. Die Sopranistin Isabel Weller wird gemeinsam mit ihrer Liedbegleiterin Dokyung Han eindrucksvolle Lieder der bereits mit 24 Jahren verstorbenen Lili Boulanger zu Gehör bringen.
Als profilierte Persönlichkeiten waren und sind Komponistinnen wichtige Vorbilder für nachfolgende Generationen und besetzen heute auch zunehmend als Professorinnen die Kompositionslehrstühle an Musikhochschulen, so wie Carola Bauckholt, seit dem Jahr 2015 Professorin für Komposition mit dem Schwerpunkt zeitgenössisches Musiktheater an der Anton-Bruckner-Universität Linz.
Lingyi Dong steht als Studierende der Hochschule für Musik Freiburg noch am Anfang ihrer kompositorischen Karriere. Ihr bieten sich inzwischen Möglichkeiten, zu denen ihre Vorgängerinnen den Weg geebnet haben...
Werke von: Barbara Strozzi (Bearbeitung Meike Senker), Clara Schumann, Lili Boulanger, Carola Bauckholt und Lingyi Dong.
Leitung und Konzeption: Friederike Scheunchen, Prof. R. Kabis-Elsner, Gleichstellungsbeauftragte
Mitwirkende: Studierende der Hochschule für Musik Freiburg
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