Rathausplatz

Rathausplatz
79098 Freiburg
Deutschland

am 28. September ist der internationale Tag zur Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen mit weltweit stattfindenden Aktionen. Als Teil des Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung in Freiburg rufen wir dazu auf, auch in Deutschland am 28. September auf die Straße zu gehen, um internationale Solidarität zu zeigen und uns unsere sexuelle Selbstbestimmung zu erkämpfen. In Freiburg findet an diesem Tag um 13 Uhr eine Kundgebung am Rathausplatz statt.

 

//////////////Aufruf Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung Freiburg /////////

*Safe Abortion Day*

28.09.2019 * 13Uhr * Rathausplatz Freiburg *

Die meisten Menschen denken, dass Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland problemlos möglich sind. Dies trifft jedoch nicht zu. Auch hierzulande wird das Recht auf selbstbestimmte Familienplanung und sexuelle Selbstbestimmung angegriffen: In den Paragrafen 218/219 im Strafgesetzbuch (StGB) werden Schwangerschaftsabbrüche kriminalisiert, und dadurch weiterhin gesellschaftlich geächtet und tabuisiert, anstatt als Teil der öffentlichen Gesundheitsversorgung zu gelten. Auch nach der völlig unzureichenden Änderung des § 219a StGB aufgrund des Drucks einer breiten zivilgesellschaftlichen Kampagne bleiben die Möglichkeiten für Ärzt*innen zur Information eingeschränkt: Noch im Juni wurden zwei Ärztinnen zu insgesamt 4000 Euro Strafe verurteilt, weil sie auf ihrer Internetseite darüber informieren, dass ein „medikamentöser, narkosefreier" Schwangerschaftsabbruch zu ihrem Leistungsspektrum gehört. Das ist nicht hinnehmbar!

Wir haben bundesweit kein flächendeckendes Angebot von Ärzt*innen oder Kliniken, die Abbrüche durchführen. So müssen ungewollt Schwangere in vielen Gegenden mehrere Stunden Weg auf sich nehmen, um zur nächsten Praxis zu gelangen. Häufig treffen sie dort auf Abtreibungsgegner*innen, die die Praxen und Beratungsstellen belagern und versuchen, Druck auf die Schwangeren aufzubauen. In 14 von 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg gibt es keine Ärzt*innen oder Kliniken, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Andere Gebiete haben große Versorgungslücken. Durch Stigmatisierung und Kriminalisierung sowie mangelnde medizinische Ausbildung schrumpft auch das bestehende Angebot bedrohlich weiter.

Ungewollte Schwangerschaften kommen zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften vor, Schwangere zum Austragen dieser Schwangerschaften zu zwingen, greift massiv in ihre körperliche und psychische Unversehrtheit ein. Fundamentalistische Christ*innen und konservative, rechte Parteien weltweit haben das Thema Schwangerschaftsabbruch ganz oben auf ihre Agenda gehoben, um damit kirchliche bzw. staatliche Kontrolle über unsere Körper zu erlangen.

Taktisch präsentieren sich Fundamentalist*innen dabei oft als vermeintliche Schützer*innen von behindertem Leben, und versuchen Feminist*innen und Behindertenrechtsaktivist*innen gegeneinander auszuspielen und moralisch zu diskreditieren. Was dieser vorgebliche Lebensschutz jedoch ignoriert:

Weltweit sterben jährlich nachweislich mindestens 22.800 ungewollt Schwangere an den Folgen eines unsicheren, unprofessionell durchgeführten Schwangerschaftsabbruchs. Das zeigt, wie wichtig es ist, legale und sichere Abbruchmöglichkeiten durchzusetzen. Auch in Deutschland wird in 15% der Abbrüche noch die von der WHO als „weniger sicher" klassifizierte Ausschabung als Methode gewählt. Zugang zu einem sicheren Schwangerschaftsabbruch muss Teil der Gesundheitsversorgung sein!

Am 28. September ist der internationale Tag zur Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen mit weltweit stattfindenden Aktionen. Wir rufen dazu auf, auch in Deutschland am 28. September auf die Straße zu gehen, um internationale Solidarität zu zeigen und uns unsere sexuelle Selbstbestimmung zu erkämpfen: In Freiburg findet an diesem Tag um 13 Uhr eine Kundgebung am Rathausplatz statt.

Wir bestimmen, ob wir eine Schwangerschaft austragen wollen! Wir lassen uns unsere Selbstbestimmung von Choice-Gegner*innen, Konservativen und Rechten nicht nehmen! §§ 218/219 müssen raus aus dem Strafgesetzbuch!

Bundesweiter Aktionstag
Type of Event