Ob in Montevideo, Kinshasa, Paris, Tokyo oder Berkely: Die Revolte von 1968 veränderte die Welt bis heute. Junge Menschen rebellierten gegen die bleierne Schwere der damaligen Zeit. Der Vietnamkrieg empörte weltweit eine ganze Generation. 1968 wurde die Idee von der internationalen Solidarität auf ein neues Level gehoben. In vielen Ländern entstanden soziale Bewegungen gegen Krieg, Rassismus und Ausbeutung. Der antiautoritäre Geist der Zeit rief eine ganze Kulturrevolution hervor. Sie erfasste Musik, Theater, Film und sogar die alltäglichen Lebenswelten.
Fünfzig Jahre 1968 sind für das informationszentrum 3. Welt (iz3w) und Radio Dreyeckland (RDL) ein Grund zu feiern, und zwar stilecht mit einem Open Air Festival.
Den konkreten Anlass dazu bietet die Gründung des iz3w im Frühjahr 1968. Damals schlossen sich junge Studierende in Freiburg zusammen, um gegen die Ausbeutung der so genannten Dritten Welt zu protestieren. Seitdem hat sich vieles verändert, aber eines ist geblieben: Im iz3w engagieren sich junge und nicht mehr ganz so junge Leute gegen den rassistischen Normalzustand einer hierarchischen Weltordnung.
Ganz ähnliches gilt für Radio Dreyeckland, das vor 41 Jahren begann, gegen den medialen Mainstream anzusenden. Mit seinen politischen Inhalten und viel Subkulturellem ist RDL heute nicht mehr wegzudenken aus Freiburgs Szene.
Beim gemeinsamen Open Air von iz3w und RDL spielen drei Bands, die den Spirit von 1968 auf ihre eigene Weise lebendig werden lassen. Der Afrobeat von Djeli Kouyaté & BLACKback aus Guinea und Deutschland schlägt eine musikalische Brücke zum afrikanischen Kontinent. Die Hurdy Gurdy People aus Freiburg spielen Songs von 1968 im neuen musikalischen Gewand. Die Cumbia-Rapperin Sara Hebe aus Argentinien bringt mit ihren politischen Lyrics und fetten Beats nicht nur die Bühne zum Beben. Im Anschluss spielt DJ Dubkali ein Set aus Rocksteady, Dub und Roots Reggae – alles Genres, die ihre Wurzeln im Protestpop von 1968 haben.
If we can’t dance to the revolution it’s not our revolution!
Das Open Air findet bei jedem Wetter statt. Bei Regen wird der Innenhof des Grethergeländes mit Planen überdacht. Für internationale Essensspezialitäten, leckere Cocktails und kühle Getränke ist gesorgt. Der Solibeitrag für den Eintritt liegt bei 5 bis 10 Euro, je nach Selbsteinschätzung. Einlass ist ab 20 Uhr, Beginn um 21 Uhr.
iz3w & RDL - mehr Infos bei www.iz3w.org und https://rdl.de
Djeli Kouyaté & BLACKback - Afrobeat mit Wurzeln in Guinea
Djeli Kouyaté begann im Alter von fünf Jahren Balafon zu spielen. Als Kind einer guineischen Musikerfamilie trat er schon mit zwölf Jahren als Solist mehrerer Ensembles auf. Djeli schlug sich im Ghetto durch. Musik wurde ihm immer wichtiger und er lernte viel von älteren Musikern. Tagtäglich übte er mit verschiedenen Gruppen. Gemeinsam mit Manu Dibango spielte er auf dem Album "limanya" seines großen Bruders Seyni Kouyaté, dem Reggaestar aus Frankreich.
Mittlerweile verzückt Djeli als Sänger, Gitarrist und Komponist mit seiner eigenen sechsköpfigen Gruppe "BLACKback" das Publikum. Die einzigartige Mischung aus groovigen Rhythmen, ergreifenden Melodien und Djelis außergewöhnlichem Können an traditionellen Instrumenten wie Kalimba und Balafon machen die Show von BLACKback zum unvergesslichen Erlebnis.
Video mit Djeli Kouyaté & BLACKback: www.youtube.com/watch?v=RFB-DpAjsSo
Hurdy Gurdy People – the Spirit of 1968
Die Hurdy Gurdy People zelebrieren Songs von 1968 in neuem Gewand, obwohl sie damals noch sehr klein waren. Sie singen große Hits und spielen weniger bekannte Perlen der Musikgeschichte. Die Texte handeln von der wilden Liebe, dem Ungehorsam, der Erlösung, dem Faulenzen und natürlich vom Hurdy Gurdy Man. Die sechs Hurdy Gurdy People sind ProfimusikerInnen, Schauspieler, Grafiker und ein iz3w-Mitarbeiter. Ihr Programm bei diesem Open Air haben sie eigens für den iz3w-Geburtstag zusammengestellt.
Lineup: Schroeder, Peter W. Hermanns, Schaps, Bella Nugent, MC, Friedemann
Sara Hebe – politischer Rap aus Argentinien
Sara Hebe ist eine der talentiertesten Cumbia-Rapperinnen Lateinamerikas. Ihre Lyrics sind Gedichte der Stadt, des Kampfes, des Feminismus, der Ungleichheit und der Kritik an den bestehenden Verhältnissen. Sie rappt roh und energisch, aber mit Stil und Poesie. Musikalisch bricht sie die Grenzen zwischen Cumbia, Rap, Hip Hop, Dancehall, Reggae und Punk Rock auf, setzt sie neu zusammen und verbindet sie zu einem abwechslungsreichen und unverkennbaren Ganzen. Kein Fuß, kein Bein, kein Kopf, die bei ihren Klängen ruhig bleiben.
Nach drei Alben sowie Touren durch Lateinamerika und Europa kommt Sara Hebe mit ihrem Beatbastler und Gitarristen Ramiro Jota und dem Drummer und Percussionisten Edu Morote nun auf Europatour. Das Power-Trio aus Buenos Aires ist bereit, auch Freiburg zum Beben und die Menschen zum ausrasten zu bringen. Hebt die Fäuste, schnürt die Tanzschuhe und lasst die Hüften kreisen!
Sara Hebe: „Die Musik, die ich mag, ist natürlich mit eingeflossen: Die Beastie Boys, Mala Rodriguez, Actitud, Maria Marta, Nirvana, argentinischer Cumbia und Punk, Funk, Carioca. Ich mag all das“.
Video mit Sara Hebe: https://www.youtube.com/watch?v=MqJ2VFyMUcg
mehr Infos zu Sara Hebe: www.wilwarin.de/homepage/index.php/32-lineup-2018/272-sara-hebe
missy-magazine.de/blog/2017/07/20/alles-ist-politisch/
https://juice.de/sara-hebe-kuenstlerischer-ausdruck-ist-immer-auch-politisch-hiphop-round-the-world/
Aftershow mit DJ Dub Kali
DJ Dub Kali legt Rocksteady, Dub, Electro Dub und Roots Reggae auf.