„Als die Welt rückwärts gehen lernte" ist ein Stück über Vielfalt von Identitäten und wie man die gesellschaftlich normierten Geschlechterbilder auffächern kann – kindgerecht aufbereitet. Die Identifikationsfiguren im Stück heißen Joschi, der gern Kleider trägt und Mira, ein willensstarkes Mädchen, die mit ihrem gutmütigen Großvater über Alltags-Regeln diskutiert. Außerdem kommen zahlreiche Gegenstände zu Wort, wie Türen, eine Socke, ein Schulranzen, die Welt und „Die andere Welt. Die in der alles anders ist aber auch nicht gut". Das Für und Wider von Festlegungen wie Pünktlichkeit und normative Kleiderordnung werden durchgespielt und teilweise bis ins Absurd-Komische verdreht. Die Gegenstände haben viel Redezeit, so dass slapstickhafte Elemente entstehen. Das humorvolle verbalen Tauziehen um „richtig" und „falsch" im Leben wird durch die Phantasie der Kinder ins Lustige getrieben.
Es ist ein guter Einstieg zur Hinterfragung von Normen und ein Plädoyer für Individualitäten und sorgt mit der parodistischen Konferenz der Gegenstände für eine bewusstseinserweiternde Einschätzung des eigenen Selbst. Es ermutigt, sich auch jenseits von herrschenden Geschlechternormen zu sehen und stärkt die Empathie für „andere" und Außenseiter*innen auf dem Schulhof.
Produktion: Theaterkollektiv RaumZeit | Jenny Warnecke
Schauspiel: Nic* Reitzenstein & Ilja Baumeier
Illustrationen: Jimmy Circeline Søhus
Live-Musik: Burkhard Finckh
Für Kinder ab sechs Jahren.Eintritt
3€ (Kind) / 5,00 € (Erw. mit Kind) / 7 € (Erw. ohne Kind)
Stückdauer ca. 50 Minuten