Am 28. Juni jährt sich der Beginn der Stonewall-Aufstände zum 54. Mal. Damit jährt sich auch der Beginn des organisierten Widerstandes gegen die Unterdrückung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans, und inter Personen (LGBTI+).
Denn in der Nacht des 28. Juni 1969 widersetzten sich die Besucher:innen des New Yorker “Stonewall Inn“ in der Christopher Street gewaltsam der Polizei, die regelmäßig Bars stürmte, um homo- und transfeindliche Gesetze gegen sie durchzusetzen. In den darauf folgenden Tagen kam es zu Straßenschlachten zwischen den Besucher:innen und der Polizei, woraus sich die ersten Organisationen formierten, die für die Rechte von LGBTI+ Personen kämpften.
Ein Jahr nach den Protesten fanden die ersten Pride-Paraden (auch Christopher Street Day genannt) statt, welche heutzutage weltweit abgehalten werden.
Für uns als Föderation Klassenkämpferischer Organisationen bedeutet dieser Tag mehr als nur den Bestreiter:innen dieses historischen Ereignisses zu gedenken. Denn auch wenn seit 1969 schon einiges erreicht werden konnte, wie die Entkriminalisierung von Homosexualität in vielen Ländern oder die teilweise mögliche Änderung von Name und Geschlecht für trans und inter Personen, so ist die wirkliche LGBTI+ Befreiung noch lange nicht erreicht.
Für uns bedeutet dieser Tag deswegen den Kampf gegen LGBTI+ Unterdrückung weiterzuführen und auf die Straße zu bringen, und nicht gemeinsam mit Großkonzernen und Bundeswehr in Regenbogenfarben auf Partyzügen zu feiern.
Denn für uns ist klar: Patriarchat und damit die LGBTI+ Unterdrückung hängt untrennbar mit dem Kapitalismus zusammen. Es ist die bürgerliche Kleinfamilie und ihre Rolle in der Wirtschaftsordnung, welche vordergründig diese Unterdrückung aufrecht erhält. Und davon profitieren eben nicht einfach alle weißen alten hetero Männer, wie oft behauptet wird, sondern die Kapitalist:innen. So bedeutet die Karriere eines schwulen Mannes wie Jens Spahn nicht die Auflösung der LGBTI+ Unterdrückung, sondern, dass er gerade selbst von dieser profitiert.
Folglich können wir gegen die Unterdrückung von LGBTI+ Personen nur kämpfen, wenn wir es mit dem Kampf gegen den Kapitalismus verbinden. Dazu müssen wir uns als Arbeiter:innen zusammenschließen. Erst wenn wir die wirtschaftliche Basis für die andauernde homo-, trans- und inter-Unterdrückung überwinden, können wir eine Befreiung aller Geschlechter und sexueller Orientierungen erreichen.
Unser gemeinsames Interesse ist der Sozialismus, in dem nicht mehr durch patriarchale Unterdrückung und kapitalistische Ausbeutung der Profit für wenige Menschen gesichert wird, sondern nach den Bedürfnissen der Mehrheit produziert wird. Erst in dieser Gesellschaft, in der die Arbeiter:innenklasse die Macht besitzt, werden auch LGBTI+ Arbeiter:innen ein selbstbestimmtes Leben führen können.