Bis zu ihrer Illegalisierung in den siebziger Jahren waren halluzinogene Drogen wie Meskalin, Psilocybin und LSD der Gegenstand von intensiver psychiatrischer Forschung. Zahlreiche Studien zeigten hierbei positive Langzeiteffekte auf depressive Symptome sowie bei Angst- und Abhängigkeitserkrankungen. Interessanterweise schienen hierbei schon begrenzte Gaben dieser Substanzen langanhaltende Effekte bewirken zu können. Typischerweise wurden hierbei die individuellen Erlebnisse der Patient*innen, also der psychologische Wirkmechanismus, als entscheidend angesehen. Dieser Ansatz schien sich somit grundlegend von anderen bekannten psychiatrischen Medikamenten zu unterscheiden, die eine kontinuierliche Einnahme erforderlich machen und wurde als ein eigener Bereich innerhalb der Psychopharmakologie angesehen.

Vor einigen Jahren kam es zu einem weltweiten Wiederaufleben dieses Forschungsbereichs und die aktuellen Studien scheinen die früheren Ergebnisse zu bestätigen. Seit 2013 waren auch die Universitäre Psychiatrischen Kliniken Basel zusammen mit der Klinischen Pharmakologie des Universitätsspitals an mehreren Studien zu Effekten von LSD bei gesunden Studienteilnehmer*nnen und Menschen mit psychischen Erkrankungen beteiligt. Dieser Vortrag gibt einen Überblick der Forschung in diesem Bereich sowie einen Ausblick auf die klinische Anwendung dieser Substanzen.

Dr. med. Felix Müller leitet den Klinischen Forschungsbereich für substanzgestützte Therapie an den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. Er verfügt über mehrjährige Erfahrung in der Durchführung von klinischen Studien zu MDMA und LSD und hat zahlreiche Artikel in diesem Bereich publiziert. Derzeit ist er der Untersuchungsleiter einer Studie zu therapeutischen Effekte von LSD bei depressiven Erkrankungen. Seine Forschungsarbeiten wurden mit dem Inger Salling Preis (2020) und dem Schweizer Suchtforschungspreis (2019) ausgezeichnet.

Eintritt frei!

Der Vortrag findet im Rahmen von Und dann waberte uns der Boden entgegen statt. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Kunstverein Langenhagen und entwickelte sich aus einem regelmäßigen Austausch zwischen beteiligten Künstler*innen und Mitarbeiter*innen der zwei Kunstvereine. Der Freiburger Fassung gingen die Ausstellung Wir stolperten den Hügel hinab und begegneten einer Form (01.09.–14.11.2021) im Kunstverein Langenhagen und das Symposium the way in is the way out (03.07.2022) in Hannover voraus.

In weiterhin vermischten Rollen und wechselndem Maße mit Heinrich Dietz, Michael Dobrindt, prep gúrrugu, Krõõt Juurak, Henri Michaux, Sybil Montet, Alessandro Pignocchi, Theresa Rößler, survival sissi, Sebastian Stein, Lily Wittenburg und Anderem. 

Die Renaissance der Halluzinogene in der Psychiatrie
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