Linkes Zentrum Freiburg (LiZ)

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Deutschland

Angesichts einer angeschlagenen Wirtschaft und einbrechender Zustimmungswerte setzt der türkische Präsident Erdogan einmal mehr auf Krieg. In Nordkurdistan wütet ein regelrechter türkischer Staatsterrorismus gegen die kurdische Gesellschaft und ihre politischen Institutionen, vor allem gegen die linke HDP. Erdogan hat sich die Unterwerfung nicht nur der kurdischen, sondern aller demokratischen oppositionellen Kräfte innerhalb der Türkei auf die Fahnen geschrieben.
Die türkische Expansions- und Besatzungspolitik hat jedoch längst die türkischen Grenzen überschritten und wütet auch in Südkurdistan (Nordirak) und Rojava (Nordsyrien).

Nach mehreren völkerrechtswidrigen Besatzungsoperationen in Rojava, sei es die Annektierung des nordsyrischen Kantons Efrîn 2018 oder die Besetzung von Girê Spî (Tall Abyad) und Serê Kanîyê (Ras al-Ain) im Oktober 2019, hat die Türkei seit Anfang des Jahres nun auch ihre aggressive Kriegsstrategie auf Südkurdistan intensiviert. Auch dieser aktuelle Völkerrechtsbruch der Türkei in Südkurdistan erregt praktisch keine Aufmerksamkeit. Seit dem 23. April werden sowohl zivile Gegenden, als auch die Guerillagebiete massiv bombardiert. Selbst UN-Flüchtlingscamps werden durch die türkischen Kampfdrohnen angegriffen. Aktuell findet dagegen einer der größten Widerstandskämpfe der kurdischen Freiheitsbewegung statt.

Daher reiste Anfang Juni die internationale „Delegation für Frieden und Freiheit in Kurdistan“ nach Südkurdistan. Ihr Ziel war es die Auswirkungen dieses Krieges zu dokumentieren und international zu thematisieren, den betroffenen Menschen, deren Dörfer zerstört worden sind, durch Beistand Solidarität zu leisten sowie in Gesprächen mit politischen Kräften zivilgesellschaftliche Friedensinitiative zu stärken, um Wege zum Frieden zu ermöglichen. Teile der Delegation wurden durch die Bundespolizei und die KDP an der Einreise gehindert, den „Sicherheitsbehörden“ ist Aufmerksamkeit für diesen Krieg ein Dorn im Auge.

Auf der Veranstaltung wollen wir über die türkische Besatzung in Kurdistan und die geopolitischen Hintergründe sprechen. Wie ist die aktuelle Situation vor Ort? Warum sind Errungenschaften der Kurd:innen immer wieder Angriffen ausgesetzt? Was für eine Strategie verfolgt der türkische Staat in Kurdistan? Neben der politischen Analyse von Ali Cicek (Civaka Azad) und Anja Flach (Feministische Kampagne Gemeinsam Kämpfen) werden Teilnehmer:innen der Delegation über ihre Erfahrungen vor Ort und die Rolle Deutschlands in diesem Konflikt berichten.

Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Bitte für die Teilnahme beachten: 3G-Regel (Getestet, Geimpft, Genesen)

Aktuelle Situation + Bericht der Friedensdelegation nach Südkurdistan
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