Am Samstag, dem 29. Mai 2021, wollen die Querdenker:innen in einem rechtsoffenen Bündnis aus "besorgten" Eltern, Impfgegner:innen, Faschist:innen und bekennenden Antisemit:innen unter dem Vorwand des Kinderschutzes sich in einem letzten Aufbäumen die Straßen Freiburgs nehmen. Durch die Pandemie leiden Kinder unter den Maßnahmen, Entfremdung, psychischen Problemen oder den Risiken einer Ansteckung. Da braucht es nicht zusätzlich noch verschwurbelte Eltern, die ihre Kinder als Schutzschilde missbrauchen, diese beeinflussen und manipulieren oder sie wissentlich einer tückischen Krankheit aussetzen.
In diversen Telegram-Gruppen werden seit Monaten "hunderttausende Impftote" herbeiphantasiert, während gleichzeitig die Zahlen der Covid19-Toten angezweifelt werden, es wird munter die Verschwörungserzählung über angeblich magnetische Arme nach einer erfolgten Impfung verbreitet und die Testpflicht in Schulen und Kindergärten wird oftmals mit einem Genozid oder gar dem Holocaust verglichen. Solche Menschen lassen sich nur noch schwer vom Gegenteil überzeugen; Studien von Wissenschaftler:innen und die derzeit zurückgehenden Infektionszahlen werden als große Verschwörung einer geheimen Machtelite angesehen. Konstruktive Lösungsansätze dieser "Bewegung" gibt es nicht und sind auch nicht zu erwarten.
Wir sind jedoch der Meinung: Eine Impfung - nicht nur gegen Covid-19 - hilft, um Infektionskrankheiten einzudämmen und zu stoppen. Dazu reicht ein einfacher Blick in die Geschichte der letzten 225 Jahre. Jetzt müssen die Patente für Impfstoffe und die Pharmaindustrie schnellstmöglich vergesellschaftet werden, um ein zügiges Durchimpfen der Weltbevölkerung jenseits von Kapitalinteressen zu gewährleisten. Die durch Corona verstärkten Ungleichheiten dürfen nicht weiter auf den Rücken der Schwächsten ausgetragen werden: Let the rich pay for the crisis!
Wir wollen die gefährlichen Inhalte der Impfgegner:innen nicht unwidersprochen lassen und rufen dazu auf, um 13:30 Uhr zum Holzmarkt in Freiburg zu kommen. Dort wollen sie ihre Demo um 14:00 Uhr starten.
Bitte kommt bunt gekleidet und überlegt euch, wie ihr euch präsentieren wollt, da wir annehmen, dass viele Kinder anwesend sein werden. Diese haben es mit ihren Eltern schon schwer genug. Wir erwarten/befürchten eine hohe Gewaltbereitschaft durch eine gescheiterte Bewegung, die sich im Märtyrerkampf gegen eine angebliche "Diktatur" sieht. Wir wollen kein Bedrohungsszenario einer schwarz-vermummten Gegendemonstration aufbauen, aber unseren Protest sichtbar auf die Straße tragen. Bringt Schilder & Transparente mit und überlegt euch auch kreative Aktionen, mit denen die Demonstration der Impfgegner:innen gestört werden kann.
Wir sind uns der besonderen Verantwortung bewusst, die mit dem aktuellen Pandemiegeschehen einhergeht. Dennoch halten wir die Präsenz auf der Straße für ein wichtiges und notwendiges politisches Mittel - mit Abstand, Maske und Rücksicht aufeinander!
