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Großer Hörsaal der Biologie

Es ist schwer, ein Gott zu sein

Originaltitel: Трудно быть богом

Regie: Alexei German Buch: Alexei German, Swetlana Karmalita Kamera: Wladimir Iljin, Juri Klimenko Musik: Wiktor Lebedew Darsteller: Leonid Jarmolnik, Alexander Tschutko, Juri Zurilo, Jewgeni Gertschakow Produktion: RU, 2013 Länge: 177 min. Fassung: DCP, Ru. OmU

Das finstere Mittelalter – Dreck überall, rohe Gestalten, die raue Töne spucken, Gewalt überall. Und mittendrin Wissenschaftler von der Erde…. Moment, was? Ja, richtig gehört. Wir befinden uns auf einem fremden Planeten, auf dem sich zwar auch eine Menschheit entwickelt hat, aber eine, die nicht weiter als bis zum Mittelalter gekommen ist. Für die Wissenschaftler von der Erde ein faszinierendes Untersuchungsobjekt und so reist der Forscher Don Rumata (LJ) getarnt mit einem Team zur Erforschung des phantastischen Biotops der Vergangenheit auf den Planeten – dabei gilt: Nur beobachten, nicht intervenieren, sonst könnte man das Untersuchungsobjekt irreparabel verändern. Doch die selbstauferlegte Passivität wird bald auf eine harte Probe gestellt, denn auf dem Planeten hat es Renaissance und Aufklärung nie gegeben, und so leben die Menschen unter dem Joch einer klerikalen Oberschicht der „Grauen“, die ihre eigenen Forscher und Literaten grausam verfolgen und Bücher verbrennen lassen…

Regisseur Alexei German hat in seinem Leben insgesamt nur sechs Filme gedreht, dennoch gilt er Kennern als einer der größten Visionäre des russischen Kinos. Sein letztes Werk Es ist schwer, ein Gott zu sein ist eine Reise in eine fremde, verstörende Welt, die es weder dem Protagonisten noch dem Zuschauer allzu leicht macht, sie zu verstehen. Die Suche nach Sinn treibt beide, Wissenschaftler wie Zuschauer, immer weiter in den Strudel wunderbarer Schwarz-Weiß-Bilder und erinnert dabei in seinen besten Momenten an Ingmar Bergmans Das siebte Siegel oder Franz Kafkas Der Proceß. Kein Film der großen Botschaften, aber ein Film, der viel Material zum Nachdenken liefert.

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