Only Lovers Left Alive
Regie&Buch: Jim Jarmusch Kamera: Yorick Le Saux Musik: Josef van Wissem Darsteller: Tilda Swinton, Tom Hiddelston, Mia Wasikowska Produktion: GB/D, 2013 Länge: 122 min. Fassung: DCP, En. OmU
Adam (TH) und Eve (TS) sind schon lange verheiratet, sehr lange. Doch wo andere Ehepaare irgendwann in Alltagsroutine verfallen, bleibt hier kein Platz für Langeweile: denn Adam und Eve sind Vampire. Seit Jahrhunderten geistern sie durch die Musik- und Literaturwelt der Menschen, prägen Shakespeare, Schubert und Co. und häufen einen kulturellen Wissensschatz der Extraklasse an. Kein Wunder, dass der suizidale Adam sich in der tristen Gegenwart Detroits nicht mehr so ganz zurechtzufinden vermag. Eve, die mittlerweile in Tanger lebt, beschließt, den Undergroundmusiker zu besuchen. Doch nicht lange nach ihrer Ankunft taucht ihre kleine Schwester Ava (MW) auf, eine wilde Jung-Vampirin mit unstillbarem Hunger nach neuen Erfahrungen, die sich dem kultiviert-ruhigen Leben der Schwester nicht so ganz anpassen möchte ...
Only Lovers Left Alive ist vielleicht einer der schönsten Jarmusch-Filme. Poetisch abgeklärt, ein bisschen melancholisch, ein bisschen lebensfroh führt uns Jarmusch an Seiten der unterkühlten Schauspieler durch die ehemalige Metropole. Grunge-Soundtrack und blutige Fangzähne dienen als Hymne auf das analoge Zeitalter und die Einsamkeit des Intellektuellen. Und irgendwo zwischen den geschliffen-intelligenten Jarmusch-Dialogen, stiller Seelenverwandtschaft uralter Zweisamkeit und langen Kamerafahrten durch heruntergewirtschaftete Stadtgebiete Detroits bricht dann doch noch das Tier im Vampir hervor, das sich trotz aller Kultiviertheit nicht gänzlich verstecken lässt...