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GHS (Großer Hörsaal der Biologie)

La Casa Lobo

Gezeigt im Rahmen der Filmreihe: Stop-Motion – die Illusion von Bewegung

Regie: Cristóbal León, Joaquín Cociña Buch: Joaquín Cociña, Cristóbal León, Alejandra Moffat Darsteller: Amalia Kassai, Rainer Krause Produktion: RCH/DE, 2018 Länge: 75 min. Fassung: DCP, Span. OmU

La Casa Lobo beginnt mit einem beunruhigenden Propagandavideo: Ein Erzähler schildert über idyllischen Archiv-Bildern das Leben einer deutschen Gemeinde im Süden Chiles, erwähnt aber böse Gerüchte über ihre Bewohner*innen. Wir erfahren, dass das Mädchen Maria (AK) nicht nur vor einer drakonischen Bestrafung im Dorf, sondern auch vor dem bösen Wolf auf der Flucht ist, der es auf ihre drei Schweine abgesehen hat. Sie verirrt sich im Wald und gelangt zu einem einsamen Haus. Obwohl bis hier schon reichlich verquer, verliert der Film nun gänzlich den Boden unter den Füßen. Das Haus des Wolfs ist für Maria ein alptraumhafter Ort, der ein tiefes Eigenleben führt. Erst atmen und flackern nur die Wände, schließlich auch Maria selbst, während sie ihren tiefsten Ängsten begegnet.

Der erste Stop-Motion Animationsfilm aus Chile ist zwar ein Puppen-, aber definitiv kein Kinderfilm. Während er das grausame Regime der Colonia Dignidad nicht explizit nennt, begegnet seinen Traumata auf eine verstörende wie poetisch-betörende Weise. Dabei fließen Raum und Formen reibungslos ineinander über, die Stop-Motion Technik entwickelt einen atemberaubenden Sog.

Vorfilm: Ainslie Henderson ist nicht nur Singer-Songwriter, sondern animiert auch detailverliebte Musikvideos und Kurzfilme. In Stems widmet er sich der Stop-Motion Technik an sich und erklärt seine Arbeitstechnik, bis die Figuren zum Leben erwachen und zu einer magische Szenerie werden.

Gezeigt im Rahmen der Filmreihe: Stop-Motion – die Illusion von Bewegung
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