Kartoffelmarkt

Kartoffelmarkt
79098 Freiburg
Deutschland

In Freiburg werden wir am 3. August um 17h auf dem Kartoffelmarkt dem Genozid gedenken - ihr seid alle eingeladen!

Am 3. August 2019 jährt sich der Einfall des sogenannten Islamischen Staates (IS) in Südkurdistan (Nordirak) zum fünften Mal. Zahlreiche Aktionen sollen zum Jahrestag an die Verbrechen in Şengal erinnern. In acht Städten in Deutschland wird um 11 Uhr zu einer Gedenkminute aufgerufen.

Unter dem Motto „Die Freiheit der Frauen in Şengal ist die Freiheit der Menschheit!” ruft der Dachverband des ezidischen Frauenräte dazu auf, anlässlich des andauernden Genozids und Feminizids an der ezidischen Bevölkerung Şengals den 3. August als Aktionstag gegen Feminizid wahrzunehmen.

*Der Völkermord von Şengal*

Als der IS die südkurdische Region Şengal im Jahr 2014 schwer bewaffnet überfiel, vollzog dieser einen systematischen Völkermord an der religiösen Volksgruppe der Ezid*innen und rief ein Kalifat aus. Mehrere Tausend Menschen wurden massakriert, tausende ezidische Frauen wurden verschleppt, vergewaltigt, auf Sklavenmärkten ausgestellt, verkauft und ermordet. Ziel dieses Angriffes war die regelrechte Vernichtung der jahrtausendealten Religionsgemeinschaft in dieser Region.

*Die Welt sah zu*

Während die Banden des Islamischen Staates mordend und vergewaltigend durch Şengal wüteten, wurden unter der IS-Herrschaft unzählige Menschen am lebendigen Leib verbrannt, enthauptet, zwangskonvertiert und gefoltert. Ezidische Frauen wurden als Sklavinnen verkauft und Opfer von Massenvergewaltigungen. Die gesamte Weltöffentlichkeit sah die schockierenden Verbrechen, die der IS in Südkurdistan und Rojava (Nordsyrien) beging, doch Şengal eilten einzig und allein kurdische Verteidigungseinheiten zur Hilfe, erkämpften der Bevölkerung Fluchtkorridore und kämpften gegen den Islamischen Staat.

*IS unter hohen Opfern militärisch besiegt*

Heute ist der IS durch den verlustreichen Einsatz der Volksverteidigungseinheiten der YPG, YPJ, HPG, YJA-Star und QSD an seinem militärischen Ende angelangt. Tausende Menschen wurden aus der IS-Gefangenschaft befreit, zahlreiche Städte und Dörfer wurden von neu aufgebaut. Die Selbstverwaltung Şengals verkündet heute große Erfolge, das gesellschaftliche Zusammenleben der Zivilbevölkerung in vielen Orten der Region erkennt die basisdemokratische Verwaltung an und das Vertrauen gegenüber den Volksverteidigungskräften ist groß.

*Aufarbeitung der Verbrechen von Şengal*

„Die Verbrechen von Şengal sollen aufgearbeitet werden und unvergessen bleiben. Besonders mit Hinblick auf die erneuten und gegenwärtigen Bedrohungen des IS-Bündnispartners Türkei gegenüber Şengal rufen wir zur breiten Teilnahme auf und erwarten zahlreiche Aktionen in ganz Deutschland“ sagen die Initiator*innen der Gedenkaktionen.

*Globale Gedenkminute*

Zudem soll auf die Situation von Tausenden ezidischen Frauen aufmerksam gemacht werden, die sich noch bis heute in IS-Gefangenschaft befinden. Um 11 Uhr wird außerdem bundesweit eine Gedenkminute für die Opfer des Genozides und Feminizides in Şengal stattfinden.