東京物語, DCP, Jap. OmU
Regie: Yasujirō Ozu, Buch: Yasujirō Ozu, Kōgo Noda, JP 1953, 136 min.
Der wahrscheinlich schönste Film aller Zeiten. Nicht nur aufgrund seiner rein humanistischen Botschaft, die bis heute unnachahmlich in Japan mit dem Namen Yasujirō Ozu verbunden wird. Der Stil Ozus, stark geprägt von japanischen Sitten, die Kamera auf eine niedrige („sitzende“) Position zu stellen, in Gesprächen die jeweiligen Gesichter zu fokussieren und bei Gesprächen über Gott und die Welt den gesamten Raum, die gesamte Welt, miteinzubeziehen, sprengt jegliche „Hollywood-Regeln“ und zeigt uns die Filmkunst auf eine völlig neue Weise. Die Geschichte von zwei Eltern, die ihre ältesten Kinder in Tokyo besuchen, nur um zu erfahren, dass sich Kinder und Eltern unweigerlich auseinandergelebt haben, zeigt auch über 60 Jahre nach Erscheinung des Films seine volle emotionale Wirkung. Dabei arbeitet Ozu mit den einfachsten Stilmitteln: Kamerabewegungen gibt es nur, wenn sie absolut notwendig sind, Räume werden bis aufs kleinste Detail dekoriert und diese Kompositionen werden von der Kamera ästhetisch vollständig eingefangen. Die Tiefe der Einfachheit, das ist es, was Ozu Filme ausmacht. Denn auch in diesen Alltäglichkeiten stecken tiefe Erkenntnisse, die zunehmend in unserer hektischen Moderne in Vergessenheit geraten.
„Ist das Leben nicht enttäuschend?“ – „Ja, das ist es“. Das Schicksal ist eben doch ein mieser Verräter.
Japanischer Filmklassiker von Yasujirō Ozu
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