Universität Freiburg Kollegiengebäude II

Platz der alten Synagoge 1
79098 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Hörsaal 2006

Blackfish

Regie: Gabriela Cowperthwaite Buch: Gabriela Cowperthwaite, Eli Despres, Tim Zimmermann Kamera: Jonathan Ingalls, Christopher Towey Musik: Jeff Beal Produktion: USA, 2013 Länge: 84 min. Fassung: DCP, En. OmU

Auf einen Menschen übertragen wäre die Lebensgeschichte des Orcas Tilikum eine Fundgrube für Schlagzeilen einer Boulevardzeitung: In der Kindheit gewaltsam von den Eltern getrennt, 30 Jahre in Gefangenschaft gehalten, um Kunststückchen für ein sensationslüsternes Publikum vorzuführen. Was in Free Willy noch oberflächlich kritisch inszeniert wurde, wird im Dokumentarfilm Blackfish systematisch dekonstruiert. Mit vielen Interviews und teils schockierenden Dokumentaraufnahmen zeigt Regisseurin Gabriela Cowperthwaite die Realität der Lebensbedingungen in den Themenparks Nordamerikas und präsentiert Bilder, die sensationsbegeisterte Tourist*innen nicht zu sehen bekommen und definitiv nicht sehen wollen.

Was dem Film eine besondere Tragik verleiht ist wie effektiv er die natürliche Lebenswelt der „Killerwale“ darzustellen weiß, die erwiesenermaßen besonders soziale und kommunikative Tiere sind. Die Denk- und Verhaltensmuster von Mensch und Tier sind hierbei sogar so ähnlich, dass Experten bei Tilikum nach Jahrzehnten in der Gefangenschaft eine tiefgreifende Psychose diagnostizieren. Und so macht paradoxerweise genau die Gefangenschaft die eigentlich friedfertigen Tiere zu Killern. Während es in der freien Natur nach Einschätzung von Biologen nämlich noch nie zu einem Angriff eines Orcas auf Menschen gekommen ist, kam es bei Tilikum sogar zu drei Todesfällen, die von den Verantwortlichen so gut wir möglich totgeschwiegen wurden. Diese „Zwischenfälle“ sind aber eben auch besonders schlecht für das Geschäft mit der Wildnis…

aka filmclub
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