Baires

Günterstalstraße 37
79102 Freiburg im Breisgau
Deutschland

im Büro des ça ira-Verlages

Von Max Horkheimer als Kritik des Nationalsozialismus intendiert, sollte die Racket-Theorie zugleich die verschiedenen Gesellschaftsformen übergreifenden Tendenzen identifizieren, die mit der »steigenden organischen Zusammensetzung des Kapitals« (Marx) wirksam werden. So reflektiert die Racket-Theorie den Verlust des Scheins der Autonomie des Rechts – mit der Abschaffung des Rechts, wie im Nationalsozialismus, bzw. mit dem Funktionswandel des Rechts in den bürgerlichen Gesellschaften. Die Racket-Theorie betont die Gemeinsamkeiten von Gesellschaften, in denen die bürgerlichen Vermittlungsinstanzen abgeschafft worden sind bzw. tendenziell neutralisiert werden. Den dadurch drohenden Zerfall der Souveränität und den Zusammenhang wie auch die Differenz von Souveränität und der prekären Einheit, welche die miteinander rivalisierenden Rackets allenfalls zu bilden imstande sind, sowie die Bedeutung, die der Antisemitismus dabei einnimmt, werden hingegen kaum berücksichtigt. Doch gerade die mit dieser Differenz verbundenen Unterschiede gilt es festzuhalten, wenn man der sich aufdrängenden Frage nachgeht, weshalb sich die USA trotz der dort von Horkheimer beobachteten Racket-Strukturen dem antisemitischen Vernichtungskrieg der nationalsozialistischen Rackets militärisch entgegengestellt haben.

Es spricht Thorsten Fuchshuber, Autor des im ça ira-Verlag erscheinenden Buches Rackets – Kritische Theorie der Bandenherrschaft. Er lebt in Brüssel.

Um 20 Uhr im Büro des ça ira-Verlages, Günterstalstr. 37, im Hinterhof.

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