Universität Freiburg Kollegiengebäude II

Platz der alten Synagoge 1
79098 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Hörsaal 2006

Letztes Jahr haben wir 50 Jahre sexuelle Revolution gefeiert. Eine Gelegenheit, um uns zu den gewaltigen Fortschritten zu gratulieren, die in Sachen Gleichberechtigung der Geschlechter und persönlicher Freiheit stattgefunden haben. Anderseits machte kürzlich die #MeToo-Bewegung schmerzhaft deutlich, wie sehr das Machtverhältnis zwischen Mann und Frau immer noch dem Vorteil der Männer dient. Die Frage, welches System, welche Strukturen dahinter stecken, dass Frauen auf der ganzen Welt ihre Sexualität nicht frei leben können oder wenn sie es tun, verfolgt, geächtet oder diffamiert werden, stellt sich aktueller den je. Es ist genau diese Frage, die Barbara Miller zum Leitfaden ihres Dokumentarfilms #FemalePleasure macht. Sie formuliert eine Antwort, welche auf den Geschichten von fünf mutigen Frauen beruht, die in ihrem Leben mit der Unterdrückung durch das Patriarchat konfrontiert sind. Eine von ihnen ist Rokudenashiko, eine japanische Künstlerin. Sie stellt die Vagina in den Mittelpunkt ihrer Arbeit und obwohl Kunstwerke wie Courbet’s L’origine du Monde als Meisterwerke des Kunst betrachtet werden, wurden Rokudenashiko’s Kunstwerke verurteilt und zensiert. Dies steht exemplarisch für eine Doppelmoral, welche, wie Barbara Miller beweist, in allen Gesellschaften herrscht. Aber die Lage ist nicht aussichtslos. Vithika Yadav bringt indischen Pärchen bei, einander respektvoll lieb zu haben, und Leyla Hussein kämpft unermüdlich gegen FGM (Female Genital Mutilation). Der Kampfgeist aller Betroffenen, ihren Zustand und den von Frauen überall zu verbessern, ist ansteckend. Dieser Film ist eine Ermahnung, ihrem Vorbild zu folgen, und wirkt doch nie wie eine Moralpredigt.

Vorfilm: (Self)Exhibitions in Zusammenarbeit mit dem freiburger film forum
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