Originaltitel: Hotaru no haka
Regie: Isao Takahata Buch: Isao Takahata, Akiyuki Nosaka Kamera: Nobuo Koyama Musik: Michio Mamiya Darsteller: Tsutomi Tatsu - mi, Ayano Shiraishi, Yoshiko Shinohara, Akemi Yamaguchi Produktion: JPN, 1988 Länge: 88 min. Fassung: Blu-ray, Jap. OmU
Die japanische Stadt Kobe gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Die amerikanischen Bombardements haben die Stadt weitgehend zerstört. Von vielen Vierteln ist nicht mehr als eine Ruinenlandschaft übriggeblieben. In der Ödnis und dem Chaos der letzten Kriegswochen versucht der vierzehnjährige Seita mit seiner jüngeren Schwester Setsuko zurecht zu kommen. Ihr Haus ist zerstört, ihre Mutter ist bei einem Luftangriff gestorben. Zunehmend auf sich alleine gestellt müssen die beiden versuchen, am Leben zu bleiben. Regisseur Isao Takahata überlebte als Kind selbst einen Bombenangriff auf die Stadt Okayama. Dieses Erlebnis prägte ihn und seine Arbeit. Nicht nur engagierte er sich Zeit seines Lebens gegen die Remilitarisierung Japans unter Premierminister Shinzo Abe, in seinen Filmen geht es häufig darum, wie man sich in schwierigen Situationen seine Menschlichkeit erhalten kann. Seine Filme waren intime Charakterstudien, nah an ihren Figuren und tiefschürfend in der Beobachtung. Oft wählte er dabei Kinder als Protagonisten – sie waren für ihn die Träger einer ungetrübten Menschlichkeit. Die letzten Glühwürmchen sind sein todtrauriges, aber auch wunderschönes Manifest darüber, wie man menschlich bleiben kann, wenn um einen herum die Welt untergeht. Am 5. April 2018 ist Japans großer Humanist Isao Takahata im Alter von 82 Jahren verstorben.