Universität Freiburg Kollegiengebäude II

Platz der alten Synagoge 1
79098 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Hörsaal 2006

Regie&Buch: Christian Petzold Kamera: Hans Fromm Musik: Stefan Will Darsteller: Franz Rogowski, Paula Beer, Godehard Giese, Lilien Batman Produktion: D/F, 2017 Länge: 101 min. Fassung: DCP, Dt. OV

Georg (FR, die neue Nina Hoss, so CP) flüchtet. Er flüchtet aus Deutschland, nach Frankreich und dann hoffentlich auch schon bald über den großen Ozean nach Mexiko. Ein Zufall, eine Verwechslung hatte ihn gerettet vor den Schergen seiner Heimat und hat ihn nun auf die Fährte einer jungen Frau gesetzt... Nachdem Christian Petzold jedoch in seinen letzten Kinofilmen (Barbara, Phoenix), wie auch schon etwa in seinem Werk ‚Yella‘ jeweils Nina Hoss als Hauptdarstellerin dicht gefolgt war, Berliner-Schule-typisch gar die Kamera nicht mehr abwenden konnte, bleibt Paula Beer als Marie hier mehr in der Rolle eines sprunghaften, nicht zu fassenden Bezugspunkts und Sehnsuchtsobjekts, das immer wieder auf der gegenüberliegenden Straßenseite oder in weiter Ferne auftaucht und dann wieder verschwindet oder von Georg zurückgelassen wird. Die Kamera folgt hier viel mehr ihm, diesem Suchenden nach Fluchtmöglichkeiten, nach Geld, nach Identität und nach der metaphysisch bleibenden Liebe. Petzold’s Version des gleichnamigen Romans von Anna Seghers verwendet den Text von 1944, zugleich spielt der Film jedoch im Frankreich von heute. Seine Form, die Vergangenheit in die Gegenwart zu ziehen und beide untrennbar zu verknüpfen, ist ein wahrer Kunstgriff. Dadurch kann geschickt die Parallele gezogen werden von den Schicksalen der von den Nazis ins Exil Getriebenen zu denjenigen heutiger Flüchtiger und damit das Politische eingewoben werden.

Petzold’s Version des gleichnamigen Romans von Anna Seghers verwendet den Text von 1944, zugleich spielt der Film jedoch im Frankreich von heute
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