Universität Freiburg Kollegiengebäude II

Platz der alten Synagoge 1
79098 Freiburg im Breisgau
Deutschland

Hörsaal 2006

Regie&Buch: Greta Gerwig Kamera: Sam Levy Musik: Jon Brion Darsteller: Saoirse Ronan, Laurie Metcalf, Lucas Hedges Produktion: USA, 2017 Länge: 93 min. Fassung: DCP, En. OmU

Die Titelheldin Lady Bird (SR) oszilliert zwischen dem fast zu großen Drang ihren eigenen Weg zu gehen und dem Bedürfnis nach Anerkennung von Familie und Freunden. Kurz vor ihrem High School-Abschluss stehend sieht sie sich mit sich anbahnenden finanziellen Schwierigkeiten ihrer Familie konfrontiert, glaubt sich zwischen den ‚coolen Kids’ und ihrer (vermeintlich uncoolen) besten Freundin entscheiden zu müssen, und verliebt sich zum ersten Mal so richtig (natürlich in den Falschen). Typisch Teenager also? Nicht ganz, Lady Bird geht ihren eigenen Weg – ein bisschen Punk, ein bisschen Anarchie, vor allem emotionale Aufruhr und Sturheit. Also vielleicht doch wie jeder Teenager, versucht Lady Bird einfach nur ihren eigenen Weg zu gehen, mit allen Rückschlägen und Irrungen die dazu gehören.. Diese Inhaltsübersicht vermittelt wahrscheinlich nur in Ansätzen die emotionale Intensität und gleichzeitige Leichtigkeit mit der Lady Bird die Zeit vor dem Schulabschluss und den ersten Schritten ins „Erwachsenen“-Leben abbildet. Selten wirkte ein Film so lebensnah und perfekt zugleich. Greta Gerwigs Regiedebut Lady Bird schafft das Unmögliche: eine eigentlich unspektakuläre Coming-
of-Age Geschichte so zu erzählen, dass Genrekonventionen und Klischees völlig in Vergessenheit geraten. Es war schon lange klar, dass Gerwig – bekannt aus Frances Ha und leuchtender Stern am US-Indiefilm-Himmel – ihren eigenen Kopf hat. In Lady Bird wird die Komplexität ihres Genies offenbar. Schon jetzt kann ich kaum erwarten Gerwigs nächsten Film zu sehen, bis dahin: Lady Bird in Dauerschleife.

Semestereröffnungsfilm des aka-filmclubs
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