Während es für US-amerikanische Afrofuturist_innen üblich ist, Projektionen der Zukunft als Möglichkeitsbedingung zu nutzen, um die bestehenden gesellschaftlichen Machtstrukturen zu nivellieren, sind Schwarze Deutsche immer noch damit beschäftigt, Erzählungen vergangener Generationen „neu“ zu schreiben. Indem sie sich langsam mit ihrer verlorenen oder gestohlenen Geschichte(n) außeinandersetzen, fordern sie die dominierenden Erkenntnis- und Repräsentationssysteme der deutschen Mehrheitsgesellschaft heraus.
Wie der Kulturkritiker Mark Dery vorschlägt, werde ich in meinem Vortrag aufzeigen, wie sich die Schwarze Community in Deutschland - deren Vergangenheit ausgelöscht wurde und deren gegenwärtige Zugehörigkeit zum Land in der Folge abwesend ist - eine mögliche Zukunft vorstellen kann.